Gerichtsmediziner: Männer starben an Arsen

Acht Geschworene entscheiden in Krems heute darüber, ob eine 52-jährige Polin zwei Männer aus Wien und Niederösterreich mit Arsen vergiftet hat. Die Frau bestreitet bislang alle Vorwürfe. Laut dem Gerichtsmediziner starben die Männer an den Folgen des Giftes Arsen.

Beide Männer hatten kleinere Wehwehchen, waren grundsätzlich aber gesund, sagt Gerichtsmediziner Christian Reiter. Innerhalb weniger Wochen verschlechterte sich der Zustand der Beiden jedoch drastisch, bis beide im Krankenhaus starben, der 68-jährige Wiener an einem Magenschwür, der 62-jährige Stratzdorfer an den Folgen einer Knochenmarksschädigung.

Den Ärzten ist kein Vorwurf zu machen

Den Spitalsärzten macht Reiter keinen Vorwurf, beide Todesfälle waren nachvollziehbar. Tatsächlich starben beide Männer an den Folgen einer Arsenvergiftung. Es wurde in der Niere des Wieners ein hundertfach erhöhter Arsenwert festgestellt, in seiner Leber ein tausendfach erhöhter Wert.

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Im Körper des Niederösterreichers wurde deutlich weniger Arsen gefunden, das lasse sich aber damit erklären, dass bei dem Mann eine Dialyse durchgeführt und dabei das Arsen aus seinem Körper gewaschen wurde, so Reiter. Wer das Arsen verabreicht hat, blieb vorerst offen, laut Staatsanwältin Susanne Waidecker war es die 52-jährige Angeklagte, laut Verteidiger Timo Gerersdorfer hatten jedoch auch andere Personen Zugang zu den beiden Männern.

Ein Urteil wird heute im Laufe des Tages fallen

Nach den Gutachtern gibt es heute noch die Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft und des Verteidigers. Es wird auch noch einmal die Angeklagte zu Wort kommen, danach werden sich die Geschworenen zur Beratung zurückziehen. Wann es heute ein Urteil gibt, ist noch unklar. Urteil im Arsen-Prozess mit Spannung erwartet.