FPÖ: Rosenkranz vor Ablöse?

An der Spitze der FPÖ NÖ dürfte es jetzt doch zu einem Wechsel kommen. Walter Rosenkranz soll Barbara Rosenkranz ablösen, berichtet die „Wiener Zeitung“ und beruft sich auf Parteiinsider. Die Noch-Parteichefin dementiert das nicht eindeutig.

Unmittelbar nach der NÖ-Wahl am 3. März kam die Kritik an Barbara Rosenkranz von der Spitze der Bundespartei. Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache warf Barbara Rosenkranz vor, im Wahlkampf zu passiv gewesen zu sein, personelle Konsequenzen schloss er zunächst nicht aus. Bei einem Landesparteitag wurde sie dann aber doch im Amt bestätigt - mehr dazu in FPÖ: Rosenkranz bleibt Landesparteichefin.

Zuletzt wurde bei einem Treffen von Rosenkranz und Strache das konstruktive Gesprächsklima betont - mehr dazu in „Konstruktives Gespräch“ mit Strache. Jetzt soll das Ende der Landeschefin aber fix sein. Die „Wiener Zeitung“ berichtet, dass der Nationalratsabgeordnete und Kremser Gemeinderat Walter Rosenkranz ihr folgen soll. Er ist mit Barbara Rosenkranz nicht verwandt und leitete im Parlament zuletzt den Korruptions-U-Ausschuss.

Waldhäusl: Rosenkranz ohne Mehrheit im Vorstand

Gegenüber noe.ORF.at wirkte Rosenkranz nicht überrascht. „Wenn diese Konstellation gewollt ist, muss man darüber diskutieren“, sagte Rosenkranz. Sie habe außerdem versucht, vor der Nationalratswahl Ruhe in die Partei zu bringen. Walter Rosenkranz hingegen meinte zu noe.ORF.at, dass er davon nichts wisse.

Auch Klubobmann Gottfried Waldhäusl bezeichnete den kolportierten Wechsel als „Gerücht“. „Nach der Wahl wurden Schritte eingeleitet, wie man die Partei verjüngt und umbaut, aber da wurde noch nichts umgesetzt“, sagte Waldhäusl. Er kündigte eine Verjüngung und Verbreiterung der Partei noch vor dem Sommer an, um „gestärkt in die Nationalratswahl gehen zu können". Außerdem habe Rosenkranz keine Mehrheit mehr im Landesvorstand: „Dann muss man darüber nachdenken, was passiert ist und wie man das Beste für die Partei machen kann“, so Waldhäusl.

Laut „Wiener Zeitung“ drängt die Parteibasis auf eine Doppelspitze von Rosenkranz mit dem Nationalratsabgeordneten Christian Höbart, der erst im März als neuer Landesparteisekretär vorgestellt wurde. Die APA berichtet, dass es einen außerordentlichen Landesparteitag geben könnte. Laut „Wiener Zeitung“ soll die Rochade spätestens bis zum Sommer über die Bühne gehen.

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