Reichenau: Vertrautes und Neues
Das Gedenkjahr „100 Jahre Beginn Erster Weltkrieg“ schlägt sich auch im Spielplan der Festspiele Reichenau nieder. Das Auftragswerk „1914 - Zwei Wege in der Untergang“ von Schauspieler und Autor Nicolaus Hagg wird in Reichenau uraufgeführt. Es zeigt den Beginn des Ersten Weltkrieges aus Sicht der Attentäter in Serbien. „Es war meine Überlegung, die Attentäter aus ihrer Anonymität herauszuholen, in einer sehr fiktionalen Geschichte diese serbische beziehungsweise bosnische Seite zu zeigen“, so Hagg.
Festspiele Reichenau/Carlos de Mello
Effi Briest: Frauenschicksale in Reichenau
Mit einer Bühnenfassung des Fontane-Romans Effi Briest wird die Serie der Frauenschicksale in Reichenau nach Anna Karenina und Madame Bovary in den Vorjahren weitergeführt. Die Effie Briest-Fassung in Reichenau wird das Publikum überraschen, sagte Intendantin Renate Loidolt. „Wir wollen nichts nachmachen, immer wieder etwas ganz Eigenes für Reichenau haben. Wir wollen das Publikum überraschen, auch wenn es um ein bekanntes Thema geht.“
Regie führt erstmals die niederösterreichische Burgtheaterschauspielerin Regina Fritsch. „Ich freue mich sehr darauf. Bisher hab ich mich immer geziert, ich habe großen Respekt davor. Aber irgendwann ist es halt so weit, da muss man ins kalte Wasser springen.“ Die Inszenierung ist starbesetzt. Neben Fritsch selbst stehen Martin Schwab und Michael Dangl auf der Bühne. Und die Rolle Effi Briest wird von Fritschs Tochter Alina Fritsch verkörpert.
Festspiele Reichenau/Carlos de Mello
Nestroys „Unverhofft“ auf dem Spielplan
„Das weite Land“ von Arthur Schnitzler steht nach 1992 und 2004 zum dritten Mal in Reichenau auf dem Spielplan. Regie führt Hermann Beil, die beiden Hauptrollen spielen Julia Stemberger und Joseph Lorenz. Zudem steht traditionell ein Nestroy auf dem Spielplan, nämlich das Stück „Unverhofft“.
Festspiele Reichenau/Carlos de Mello
Intendantenpaar Peter und Renate Loidolt
Die Hauptrolle spielt mit Miguel Herz-Kestranek jemand, der in den letzten Jahren in Reichenau stets in tragischen Rollen zu sehen war. Doch er wollte unbedingt diese Rolle verkörpern, wie er sagte. „Wenn man älter wird, bleibt die Lust aufs Komische. Es ist meiner Meinung nach das Schwerste. ‚Lachen machen‘ ist das Schönste und das, was mich am meisten interessiert.“
Das Intendantenpaar Renate und Peter Loidolt verkündete bei der Pressekonferenz am Donnerstag übrigens, die kreative Leitung der Festspiele Reichenau auf unbegrenzte Zeit weiterführen zu wollen.
Links:
- Festspiele Reichenau (Website)
- Schauspielfest in Reichenau (noe.ORF.at; 30.6.2013)
- „Theater-Championsleague“ in Reichenau (noe.ORF.at; 6.7.2013)