Kriegsmaterial wird untersucht

Bei dem am Freitag sichergestellten Kriegsmaterial im Bezirk Mistelbach handelt es sich vorwiegend um Bodenfunde. Das hat Roland Scherscher vom Landesamt für Verfassungsschutz nun bestätigt.

Zahlreiche Gegenstände wurden vom Entschärfungsdienst mitgenommen beziehungsweise werden von einem Sachverständigen dahin gehend begutachtet, ob sie demilitarisiert sind, sagte Roland Scherscher vom Landesamt Verfassungsschutz (LV). Besessen hat das Material ein etwa 40 Jahre alter Mann im Weinviertel. Ihn zeichne „Sammlerleidenschaft in hohem Ausmaß“ aus. Seine Funde hatte er mit einem Metalldetektor gemacht. Den Mann erwartet eine Anzeige nach dem Waffengesetz, so Scherscher. Der etwa 40-Jährige sei sich nicht bewusst gewesen, wie gefährlich manche der Gegenstände deutscher und russischer Herkunft gewesen seien, die er gesammelt hatte.

Vom Entschärfungsdienst abtransportiert wurden etwa drei Panzerabwehrrohre, vier Handgranaten, 50 Granaten diverser Kaliber, eine Hohlladungsgranate und zwei Zünder für Tellerminen. Polizeilich eingezogen wurden außerdem etwa 100 Schuss Munition für Faustfeuerwaffen und 1.500 Patronen für Karabiner und Maschinengewehre. Ein Sachverständiger wird herangezogen, um unter anderem ein MG, einen schweren Granatwerfer und Panzerbestandteile zu begutachten.

Hinweis aus Salzburg führte zur Aufdeckung

Die Hausdurchsuchung im Weinviertel fand nach der Explosion einer Granate mit einem schwer verletzten Militaria-Händler (42) am 16. Jänner in Golling (Tennengau) und dem Fund von drei illegalen Waffendepots statt - mehr dazu in Kriegsmaterial in Niederösterreich gefunden.

Der Mann hatte laut dem Salzburger Landesamt für Verfassungsschutz eine Person in Niederösterreich genannt, die eine große Menge an Kriegsmaterial horten soll. Beamte des Verfassungsschutzes, des Entminungs- und Entschärfungsdienstes sowie aus dem Bezirk rückten daraufhin am Freitagnachmittag aus und wurden fündig.