Betretungsverbote: Zahl deutlich gestiegen

Die Amokfahrt eines 26-Jährigen hat in Graz Tote und Schwerverletzte gefordert. Der Mann dürfte nach einer Wegweisung „durchgedreht“ sein. Im Vorjahr sprach die Polizei mehr als 7.500 Wegweisungen und Betretungsverbote aus. 1.200 davon in Niederösterreich.

Während fast alle Bundesländer einen Anstieg aufweisen, gingen die Betretungsverbote in der Steiermark und in Wien deutlich zurück. Wenn die Polizei insbesondere nach einer Misshandlung oder Drohung annimmt, dass die Gesundheit, die Freiheit oder gar das Leben einer Person gefährdet ist, kann sie den Gewalttäter aus der Wohnung wegweisen und ihm die Schlüssel abnehmen.

Sujetbild "Häusliche Gewalt"

APA/Jörg Lange

Steigerung um 14 Prozent

In Niederösterreich kam das im Vorjahr 1.233 Mal vor. Das waren um 156 Wegweisungen mehr als im Jahr 2013, damit liegt eine Steigerung von 14 Prozent vor. Der Anstieg bei den Wegweisungen bedeute aber nicht zwangsläufig, dass die Kriminalität insgesamt steige, sagt Markus Haindl von der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

Durch die verbesserte Aufklärung der Bevölkerung würden sich mehr Menschen trauen, Gewaltdelikte anzuzeigen. Die Dunkelziffer gehe somit zurück, so Haindl. Außerdem seien auch Beamtinnen und Beamte immer besser geschult und würden daher verstärkt Wegweisungen aussprechen.

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