Traiskirchen: Busse werden durch Zelte ersetzt

In Traiskirchen sind auf dem Areal der Sicherheitsakademie neue Zelte aufgebaut worden. Sie sollen jene Autobusse ersetzen, die den Flüchtlingen bei der Ankunft als „Warteraum“ angeboten und zuletzt heftig kritisiert worden waren.

Noch am Mittwoch hatte man damit begonnen, 70 Zelte als Ersatz für die elf Autobusse aufzustellen. Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) und auch das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hatten - angesichts der aktuellen Hitzewelle - die Busse kritisiert.

Erstaufnahmezentrum Traiskirchen Zelte Asylwerber

APA/Georg Hochmuth

Traiskirchen am 12. August: Zelte sollen elf Autobusse ersetzen

Im Innenministerium betonte man, dass diese Unterbringungsmöglichkeit ein Angebot für jenen Zeitraum sei, in dem die neu angekommenen Flüchtlinge untersucht, befragt und registriert werden. Anschließend würden sie in Quartiere der Länder gebracht.

Für das Erstaufnahmezentraum Traiskirchen gilt eine Aufnahmesperre, die Zahl der Flüchtlinge ist bereits von zuletzt 4.500 auf 3.600 gesunken. Die Situation habe sich auch deshalb verschärft, weil die Aufnahme der Flüchtlinge nicht in den vorgesehenen 48 Stunden abgewickelt werden könne, sondern wegen der schleppenden Übernahme durch die Länder vier bis fünf Tage dauere, hieß es aus dem Innenministerium.

Schlagabtausch zwischen Sozialdemokraten

Die angespannte Situation führte dazu, dass der Traiskirchner Altbürgermeister und frühere Landesrat Fritz Knotzer (SPÖ) seinen für Asylfragen in Niederösterreich zuständigen Parteikollegen, Landesrat Maurice Androsch (SPÖ), scharf kritisierte. Er schäme sich für solche Sozialdemokraten, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Die SPÖ Niederösterreich wäre gut beraten, Androsch als Landesrat abzuberufen, dessen Aufgabe wäre es, Flüchtlinge rasch und unbürokratisch unterzubringen, so Knotzer.

Seitens der SPÖ Niederösterreich hieß es, man wolle die Debatte nicht über die Medien führen, verwies aber auf Versäumnisse in der Vergangenheit und darauf, dass Androsch erst wenige Wochen im Amt ist. SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Laimer betonte, dass knapp 6.000 Menschen in Landesbetreuung seien und in diesen Wochen 45 neue Quartiere geschaffen werden. Er halte jedenfalls ein Zuweisungsrecht bei der Verteilung für notwendig.

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