Mögliche Wolfsspuren in Allentsteig entdeckt

Wölfe gelten in Österreich zwar als ausgerottet, am Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) soll jetzt aber dennoch ein Wolf gesichtet und erste Spuren entdeckt worden sein. Derzeit werden weitere Hinweise gesucht.

Wölfe in der freien Natur zu entdecken ist ein sehr seltenes Ereignis. Doch kürzlich soll am Truppenübungsplatz des Bundesheeres in Alltentsteig ein Wolf seine Spuren hinterlassen haben. „Seit einigen Wochen beobachten wir verschiedene Indizien wie Spuren im Schnee und ein oder zwei Wildtierrisse. Jagdkundige haben festgestellt, dass Bewegungen von Wölfen vorgekommen sein sollen“, sagt Kommandant Josef Fritz.

Den Wolf auf dem 157 Quadratkilometer großen Truppenübungsplatz zu entdecken bleibt dennoch schwierig, denn ein Wolf kann täglich bis zu 70 Kilometer zurücklegen. Um den Wolf zu finden, bekommt das Bundesheer nun Unterstützung vom Wolfsmanagement Österreich. DNA-Tests und Wildtierkameras sollen Klarheit schaffen, ob es sich bei den Spuren im Schnee tatsächlich um die eines Wolfs handeln könnte.

Bundesheer-Schießlärm stört Wolf nicht

Ersten Vermutungen zufolge soll es sich bei dem Wolf um ein männliches Tier handeln. Auch woher der Wolf stammen könnte ist nach wie vor unklar. Mögliche Herkunftsorte für Wölfe, die nach Niederösterreich kommen, sind die Slowakei, Slowenien und Italien. Dass ein Wolf sein Rudel verlässt sei nicht ungewöhnlich, sagt Felix Knauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde in Wien: „Die Rudel sind Familienverbände. Wenn die jungen Tiere erwachsen werden, dann fliegen sie quasi aus dem Rudel raus und wandern ab. Manche von ihnen wandern nur in die Nachbarschaft, aber manche gehen sehr weit,“ so Knauer.

Dass sich der Wolf als Ziel ausgerechnet einen Truppenübungsplatz ausgesucht hat, ist für Kommandant Josef Fritz dennoch überraschend: „Es ist für mich sehr interessant, dass sich trotz Schieß- und Übungstätigkeit die Wölfe hier aufhalten. Man könnte vielleicht sagen, dass sie sogar deswegen hier sind, denn durch das Scharfschießen werden immer großräumige Absperrungen vorgenommen, und so kann sich der Wolf hier völlig ungestört bewegen.“ Kommandant Fritz und die Wildtierbiologen hoffen nun, dass die Wildtierkamera bald erste Fotos vom Wolf liefert.

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