Festival Retz startet mit Händels „Jephtha“

Die Städte Retz (Bezirk Hollabrunn) und Znaim (Tschechien) sind im Juli wieder Schauplätze des Festivals „Offene Grenzen“. Mit Georg Friedrich Händels „Jephtha“ wird heuer ein Meisterwerk barocker Sakralmusik gezeigt.

Mehr als 50 Aufführungen bringen beim Festival „Offene Grenzen“ Musik und Literatur in die Weinviertler Region rund um die Stadt Retz. Im Zentrum steht traditionell eine Kirchenoper: In der Retzer Stadtpfarrkirche wird am 7. Juli erstmals Georg Friedrich Händels Oratorium „Jephtha“ aufgeführt.

Buntes Programm und klingende Namen

Die Titelpartie in dem Oratorium wird Daniel Johannsen übernehmen, nach Angaben des Festivals einer der gefragtesten Sänger sakraler Musik in Europa. Als Jephthas Tochter Iphis wurde Bernarda Bobro angekündigt, die etwa unter Nikolaus Harnoncourt bei den Salzburger Festspielen sang oder als Pamina in Mozarts „Die Zauberflöte“ auf der Seebühne Bregenz zu hören war.

Kirchenoper beim Festival Retz

Claudia Prieler

Im Jahr 2015 war in Retz Benjamin Brittens Oper „Curlew River“ zu sehen

Den Solisten zur Seite steht das bewährte Sängerensemble des Festivals, darunter Monika Schwabegger, Günter Haumer und Nicholas Spanos. Die musikalische Leitung liegt wie schon 2014 in den Händen des Barockspezialisten Ewald Donhoffer, für die Inszenierung zeichnet erneut Monika Steiner verantwortlich.

Festival Retz sucht „das Verbindende“

Das Programm umfasst auch Literarisches, zu Lesungen werden Deborah Feldmann, Katharina Winkler, Norbert Gstrein sowie Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann erwartet. Im Fokus der Betrachtungen werden dabei das Beziehungsgeflecht Gott-Mensch-Religion stehen, die daraus erwachsenden Trennlinien, aber auch das Gemeinsame unter den Kulturen.

„In einer Zeit, in der überall die Euphorie über ein geeintes Europa verblasst und aufs Neue Grenzzäune errichtet werden, sucht das Festival Retz gemeinsam mit seinem Partner, dem Hudebni Festival Znojmo, nach dem Verbindenden in Kunst und Kultur“, so Alexander Löffler, der künstlerische Leiter in einer Aussendung des Festivals.

Festivalpartnerschaft setzt auf Neuheiten

Neu in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einbezogen werde das renommierte Festival „Concentus Moraviae“: „Das Ergebnis sind sieben gemeinsame Veranstaltungen dies- und jenseits der österreichisch-tschechischen Grenze - vorweg ein Gastkonzert des ‚Concentus Moraviae‘ in Retz, darauf folgend die bewährte Festivalpartnerschaft Retz-Znojmo, in deren Rahmen nun auch erstmals ein grenzüberschreitendes Abonnement für einen dreiteiligen Konzertzyklus von Pavel Sporcl angeboten wird“, erläuterte Intendant Löffler. Das Festival Retz findet von 7. bis 24. Juli statt.

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