„Unentschieden“ bei Stichwahl in Pillichsdorf

Die Bundespräsidenten-Stichwahl war die spannendste und knappste seit langem. In Pillichsdorf (Bezirk Mistelbach) ging die Wahl sogar unentschieden aus. Van der Bellen und Nobert Hofer erhielten hier exakt gleich viele Stimmen.

Genau 345 Stimmen konnten Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen und FPÖ-Kandidat Norbert Hofer in Pillichsdorf jeweils verbuchen. Damit ist die blau-grüne Landkarte in Pillichsdorf weiß geblieben. Der kleine Ort im Bezirk Mistelbach ist der einzige in Niederösterreich, in dem die Wahl quasi unentschieden ausging.

Auch nach der Wahl ist das Ergebnis Gesprächsthema im Ort. „Wie der Gemeinderat runter gekommen ist nach der Stimmen-Auszählung, da haben sie alle gelacht, weil es ja wirklich sonderbar ist“, erzählt Wirt Georg Müllebner. Nachgezählt werden musste dennoch nicht, wie Gemeinderat Josef Gössinger sagt: „Es waren ja genug Wahlhelfer und Beisitzer dabei, dass man das natürlich glauben konnte, was da raus gekommen ist. Und es ist jetzt wirklich amtlich, dass es bei uns unentscheiden ausgegangen ist.“

Norbert Hofer punktete im ländlichen Raum

Während Pillichsdorf in Weinviertel der einzige weiße Fleck auf der Niederösterreich-Karte blieb, dominiert im ländlichen Raum die Farbe Blau. Dort konnte Norbert Hofer punkten. Er kam etwa in Großhofen (Bezirk Gänserndorf) auf 80,5 Prozent der Stimmen. Alexander Van der Bellen erhielt hier 19,5 Prozent. In Japons (Bezirk Horn) kam Hofer immerhin noch auf 73,5 Prozent, auf Alexander Van der Bellen entfielen 26,5 Prozent der Stimmen.

In Wr. Neustadt drehte sich das Ergebnis nach der Auszählung der Briefwahlstimmen. Dort lag am Sonntag noch Norbert Hofer vorne, Alexander Van der Bellen konnte mit 50,4 Prozent schließlich aber die Mehrheit der Stimmen erreichen.

Auch in den anderen großen Städten Niederösterreichs wie St. Pölten, Klosterneuburg (Bezirk Wien Umgebung), Baden und Krems konnte Alexander Van der Bellen dominieren, aber auch im Umland von Wien sind mehrheitlich Stimmen für Van der Bellen abgegeben worden. In Andlersdorf (Bezirk Gänserndorf) etwa entfielen auf Van der Bellen 71,6 Prozent der Stimmen und auf Norbert Hofer 28,4 Prozent. In Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) kam Van der Bellen immerhin noch auf 66,4 Prozent und Hofer auf 33,6 Prozent der Stimmen.

Links:

• Van der Bellen mobilisierte Griss- und Nichtwähler (noe.ORF.at, 24.5.2016)
• Fehler: 147 Prozent Wahlbeteiligung in Waidhofen (noe.ORF.at; 24.5.2016)