Tourismus und Therapie: Der Wald als Chance

Die niederösterreichischen Wälder und der Tourismus, vor allem der Gesundheitstourismus, sollen stärker miteinander verknüpft werden. So sollen neue Arbeitsplätze enstehen und der Wald als Erholungsraum wieder attraktiver werden.

Niederösterreich besteht zu vierzig Prozent aus Wald. Diese Fläche soll künftig verstärkt für Erholung und Therapie genutzt werden. Experten haben in der IMC Fachhochschule Krems die theoretischen Rahmenbedingungen dafür abgesteckt.

Als Vorbild werden die Kaiserbäder auf Usedom an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) genannt. Dort erholen sich Gäste nämlich nicht nur am Strand, sondern auch im Wald. Karin Lehmann, die Leiterin der Kaiserbäder, sagt: „Wir erhoffen uns damit, dass wir zusätzliche Zielgruppen akquirieren können, dass wir zusätzliche Angebote schaffen, die interessant sind und damit natürlich auch der Wald als Wirtschaftsfaktor einen neuen Stellenwert erhält.“

Neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze

In Österreich hofft man außerdem auf neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze, die Rede ist von sogenannten Wald-Therapeuten, die Patienten im Wald behandeln sollen. „Wir wollen uns das in Mecklenburg-Vorpommern ansehen, wo es diese Wald-Therapie-Ausbildung schon gibt und wir werden uns überlegen, hier ein Curriculum zu entwickeln und diese Schiene anzubieten“, sagt Ulrike Prommer, Geschäftsführerin der IMC Fachhochschule Krems.

Christof Kastner vom Wirtschaftsforum Waldviertel sagt: „Der Wald ist natürlich ein ganz wesentlicher Wirtschaftsfaktor im Waldviertel und wir wollen uns wirklich dafür einsetzen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und da gibt es großes Potential, an dem wir jetzt arbeiten.“

Hackl: Wald ist „Win-Win-Situation“

Hermine Hackl von der Kooperationsplattform Forst, Holz, Papier sieht die Zusammenarbeit in diesem Vorhaben als wichtig an: „Ich glaube, der Wald ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Wichtig ist aber aus meiner Sicht, dass alles, das hier passiert partnerschaftlich und unter Einbeziehung der Eigentümer geschieht.“

Auch andere Fragen, wie Klimaschutz oder Erreichbarkeit, sind noch zu klären. Dass der geplante Gesundheitstourismus den Wäldern schaden könnte, ist laut Experten nicht zu befürchten.

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