10.000 mal Freude mit Niederösterreichern

Jedes Jahr im Dezember sorgt in Osaka in Japan das Konzert „10.000 mal Freude“ für ein überwältigendes Klangerlebnis. 15.000 Menschen sangen Beethovens „Ode an die Freude“. Dieses Jahr wirkten einige Niederösterreicher mit.

Das Konzert in der riesigen Osaka-jo Hall in Japan sorgt alljährlich für ein musikalisches Hochgefühl der besonderen Art. „Ich dachte, das Konzert der 500, als wir in Grafenegg und Sankt Pölten Beethovens Schlusschor aus der neunten Sinfonie sangen, sei nicht zu toppen, aber da habe ich mich getäuscht. Es war unfassbar“, erklärte Karl Fuchs nach der Rückkehr aus Japan. „Es war eine unglaubliche Stimmung in dem Raum. Ich war überwältigt und habe Gänsehaut bekommen beim Zuhören“, schilderte der Sankt Pöltner Hans Kogler, der als Fotograf mitgereist war, seine Eindrücke.

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Freude - Schöner Götterfunken

Mainichi Broadcasting System übertrug das Mega-Konzert mit großem technischen Aufwand und stellte einen Auschnitt zur Verfügung.

Seit 34 Jahren organisiert und sendet Mainichi Broadcasting System (MBS), einer der großen japanischen Hörfunk- und Fernsehsender, dieses außergewöhnliche Konzert. Seit 18 Jahren dirigiert Yutaka Sado, der Chefdirigent des Tonkünstler Orchesters Niederösterreich, mit vollem Einsatz diesen Abend.

Er hat diese Konzertidee mit nach Niederösterreich gebracht und unter dem Titel „Seid umschlungen, Millionen“ mit großem Erfolg in Grafenegg und im Festspielhaus St. Pölten aufgeführt. Nun waren 25 Sänger und Sängerinnen aus Wien und Niederösterreich eingeladen, an diesem Klangereignis in Osaka mitzuwirken. Sie standen dabei prominent in der ersten Chor-Reihe.

Tausende Sänger im Einklang

„Es war einfach großartig und völlig vertraut. Es war ein Gefühl, als würden wir alle schon ewig miteinander singen. Die Menschen waren zwar fremd, dann aber eben wieder gar nicht. Wir haben das gleiche Werk miteinander geteilt und es war ein wunderbares Miteinander“, sagte Michaela Troll, eine Altistin aus Sankt Pölten.

Bassist Karl Fuchs ergänzt: „Der Begriff ‚Brüder‘ kommt zweimal in diesem berühmten Schlusschor von Beethoven vor, und er hat für mich bei diesem Konzert in Osaka eine ganz andere Dimension bekommen. Man merkt, es ist alles viel umfassender gedacht von Schiller und Beethoven. Das war gewaltig.“

Michaela Troll: „Es klang wie aus einem Mund“.

Riesige LED-Wände übertrugen die Bewegungen von Dirigent Yutaka Sado. Dennoch war es gut, wie es auch Sado empfohlen hatte, nicht nach dem Videobild zu singen, sondern dem Dirigenten direkt zu folgen. Deshalb wurde auch auswendig gesungen, so Karl Fuchs.

„Man hörte alles sehr gut. Das betrifft das Orchester, sich selber und die anderen. Es war für mich erstaunlich, dass diese 15.000 Sänger und Sängerinnen fast wie aus einer Stimme sangen. Der Klang ist eigentlich sehr sauber geworden und nicht irgendwie verwaschen. Es kam wie aus einem Mund, kann man sagen“, schilderte Michaela Troll das Klangerlebnis.

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