Grenzregion: Sieben Prozent Abwanderung
Die Bevölkerung in Niederösterreich wird bis 2030 wachsen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums von derzeit 1,6 Millionen auf etwa 1,7 Millionen Menschen. In Niederösterreich werden also 100.000 Menschen mehr leben, wo sie das tun werden, wird sich allerdings ändern.
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Enormer Zuzug rund um Schwechat
So wird für Grenzbezirke wie Gmünd, Waidhofen an der Thaya oder Horn oder den grenznahen Bezirk Zwettl ein Bevölkerungsrückgang von sieben Prozent vorhergesagt, während etwa die Bevölkerungszahl rund um Schwechat um 28 Prozent wachsen soll.
Das Problem, dass die Zahl der Einwohner sinkt, kennt man aber auch in Gemeinden in der Nähe großer Städte wie zum Beispiel in Bergern im Dunkelsteinerwald, wenige Kilometer von Krems an der Donau entfernt. „Eine gewisse Ausdünnung ist vorhanden und zwar deswegen, weil wir weniger Geburten verzeichnen als Sterbefälle, und in Bergen eine relativ hohe Altersstruktur vorherrscht“, sagte Bürgermeister Roman Janacek (ÖVP) gegenüber noe.ORF.at.
Finanzielle Nachteile für Gemeinden
Diese Entwicklung habe das Strukturproblem zur Folge, „dass wir weniger Bedarfszuweisungen oder Ertragsanteile bekommen“, so der Bürgermeister. Mit Infrastrukturmaßnahmen versuche die Gemeinde, „das auszugleichen, um Bergern attraktiver zu machen.“ Attraktivität ist auch ein Ansatz, den Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) verfolgt.
Der Minister stellte in Grafenwörth (Bezirk Tulln) ein Maßnahmenpaket vor, um der Landflucht entgegenzuwirken: „Wie schaffen wir es, die ländliche Entwicklung, vor allem die Kraft der Frauen, für den ländlichen Raum wieder stärker für uns zu nutzen? Wie schaffen wir es, den ländlichen Raum für Frauen wieder attraktiv zu machen? Das sind die großen Themen“, so der Minister.
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Weitere Themen im Kampf gegen Abwanderung sind Digitalisierung, Klimaschutz und Mobilität, aber auch soziale Zusammenhalt und das Leben am Land, konkretisierte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP):´"Im Dorf kann man noch viel erleben, was man in der Stadt nicht mehr erleben kann. Arbeiten in der Gemeinschaft, auch das Streiten, das Feiern miteinander. Das Vereinsleben, alle diese Dinge."
Neues Ortszentrum zur Wiederbelebung
Auf diese Dinge setzt man auch in Bergern. Ein neues Ortszentrum soll das Zusammenleben in der Gemeinde wieder ankurbeln: „Und was uns ein bisschen bedrückt, ist, dass wir in den zwei größten Ortschaften in Oberbergern und Unterbergern keine Gastronomie in Form von Gasthäusern haben, und deshalb wird dort auch eine Gastronomieeinheit errichtet werden.“ Erst vor wenigen Monaten wurden außerdem neun neue Reihenhäuser fertiggestellt, alle neun sind bereits bezogen. Das Angebot in Bergern scheint also Früchte zu tragen.
Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at
Links:
- Niederösterreichs Bevölkerung wächst (noe.ORF.at; 22.11.2016)
- Bergern im Dunkelsteinerwald
- Landwirtschaftsministerium