Liebevolles Sucht-Drama feiert Premiere
Es ist ein Kinderleben wie auf einem Messerrücken, und doch fühlt sich der siebenjährige Adrian wohl. Er will später Abenteurer werden, und seine Mutter geht mit ihm durch dick und dünn. „Die beste aller Welten“ von Jungregisseur Adrian Goiginger ist eine liebevolle, rührende Hommage an seine Mutter, die 2012 im Alter von 39 starb.
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Den Tod von ihr nahm Goiginger zum Anlass, einen Film über ihren Kampf gegen die Heroinsucht und ihre Liebe zu ihm zu machen. „Ich würde mich freuen, wenn die Leute von ihren Klischees weggehen und nicht mehr sagen, alle Junkies sind grausig und speziell Eltern, die drogensüchtig sind, sind total unverantwortlich. Weil die machen es ja nicht absichtlich“, sagt Goiginger im Gespräch mit noe.ORF.at. „Ich würde mich freuen, wenn eine andere Sicht auf die Leute kommt. Denn suchtkranke Menschen haben es nicht verdient, aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.“
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Goiginger im Interview auf Radio Niederösterreich zum Nachhören
Film mehrfach international ausgezeichnet
Er beschreibt den Film als Liebesgeschichte zwischen einem Buben und seiner Mutter, die ihren Sohn über alles liebt und dennoch in ihrer Sucht gefangen ist. Vor fünf Jahren wandte sich der heute 26-jährige Salzburger mit seinem Drehbuch, also mit seiner Autobiografie, an den niederösterreichischen Produzenten Wolfgang Ritzberger. „Ich habe das Drehbuch in der Erstfassung - vieles was darin gestanden ist, hat die Leinwand nie gesehen - nicht weglegen können. Ich war fasziniert und habe ihm gesagt, ja das machen wir“, so Ritzberger.
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Produzent Wolfgang Ritzberger (li.) und Regisseur Adrian Goiginer (re.)
Goiginger ist gebürtiger Salzburger und studiert derzeit an der Filmakademie in Baden-Württemberg in Deutschland. „Ich halte ihn für einen der talentiertesten Regisseure, die wir derzeit in Österreich haben. Diese Meinung teilen viele. Und er hat es mit diesem Film gezeigt“, so Ritzberger.
Goiginger zeigte seinen Film heuer unter anderem bei der Berlinale und der Grazer Diagonale und wurde mehrfach international nominiert und ausgezeichnet. „Ich hätte nicht damit gerechnet. Ich habe so einen kleinen, persönlichen Film gemacht und es freut mich, dass er so rüber kommt, auch auf den großen Bühnen“, so der Jungregisseur.
Altenberger spielt heroinkranke Mutter
„Natürlichkeit und Dichte in der Darstellung zeichnet die Schauspieler aus“, heißt es aus Filmkritiken, „allen voran den jungen Jeremy Miliker“. Er verkörpert den siebenjährigen Buben. Über 200 Kinder wurden für den Film gecastet, erzählt der Produzent.
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Verena Altenberger spielt als Mutter die Gratwanderung einer heroinkranken Frau, die auch als Drogensüchtige nur das Beste für ihr Kind will, aber angesichts der Unvereinbarkeit zweier unterschiedlicher Welten ihre Kraft verliert. Es ist ein berührender österreichischer Film über eine Mutter-Kind-Beziehung, die auch schlimmste Situationen übersteht. Ab Freitag ist der Film in den heimischen Kinos zu sehen.