Bene: Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger

Das Büromöbel-Unternehmen Bene mit Sitz in Waidhofen/Ybbs - vor wenigen Jahren noch an der Existenzgrenze - hat endgültig den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Das frühere Sorgenkind der Branche mutiert zum Hoffnungsträger.

Die Geschäftszahlen, die nun präsentiert wurden, weisen eine stabile Entwicklung aus. Der Umsatz ist zwar von 2016 auf 2017 von 151 auf 135 Millionen Euro gesunken, der Gewinn aber gestiegen. Das EBIT – also der Gewinn vor Steuern – wurde von fünf auf 7,3 Millionen Euro gesteigert. Die Eigenkapitalquote wurde auf 42,7 Prozent gesteigert. Eine gesunde Entwicklung, wie die beiden Geschäftsführer Jörg Schuschnig und Michael Fried betonen. Einer der Gründe für die früheren Verluste sei es gewesen, Umsatz um jeden Preis generieren zu wollen.

Bene Gebäude Waidhofen

Bene GmbH

Bene hat den Weg aus den roten Zahlen geschafft

Heute seien viele eigene Niederlassungen in anderen Ländern geschlossen und durch Partnerschaften mit dortigen Unternehmen ersetzt worden, so Michael Fried, verantwortlich für Sales, Marketing und Innovation. Man arbeite jetzt mit einem Drittel des Teams, das es früher gab - eine kleinere Truppe, die viel fokussierter arbeite und ihre Erzeugnisse sehr erfolgreich auf den Markt bringe, so Fried. Dieser Markt liege neben dem Hauptexportland Deutschland auch unter anderem in Dubai oder in Großbritannien, heuer rücken zusätzlich Russland und Asien in den Fokus. 75 Prozent der Erzeugnisse von Bene gehen in den Export.

Vier Marken unter einem Dach

Dort wolle man auch langfristig positioniert bleiben, so Fried, daran ändere die Übernahme der früheren Konkurrenten Hali oder Svoboda nichts. Auch Neudörfler gehört ja zur BGO Beteiligungsverwaltungs-Ges.m.b.H. der beiden Sanierer Erhard Grossnig und Martin Bartenstein. Die vier Unternehmen sollen als eigene Marken fortgeführt werden.

Für Hali, Bene und Neudörfler habe die Bundeswettbewerbsbehörde eine Bestandsgarantie bis Ende 2020 aufgetragen, so Finanz-Geschäftsführer Jörg Schuschnig. Daran und an den Marken wolle man aber weit darüber hinaus festhalten. Anders sieht die Situation beim insolventen St. Pöltner Unternehmen Svoboda aus. Dieses werde gerade geprüft. Standortgarantie sei keine vorgegeben. Man wolle aber Wege suchen, um diese traditionsreiche Marke ebenfalls zu erhalten, so Schuschnig.

Möbel Schachtel System von Bene

ORF

Dieses Möbel-Schachtel-System von Bene wurde von einem Fachmagazin zum Büroprodukt des Jahres gewählt

140 Designpreise

Bene gewann in den vergangenen Jahren 140 Designpreise für seine Büromöbel-Lösungen. Der neueste ist das „Büroprodukt des Jahres“. Die Berliner Fachzeitschrift „Das Büro“ wählte heuer die Top 100-Büroprodukte und die Nummer 1 ist „Pixel“ von Bene, ein Schachtel-Würfelsystem aus Kiefersperrholz, das zu verschiedenen Formen umgebaut werden kann. Ein Synonym dafür, dass Innovation nicht zwangsläufig futuristische Formen haben muss.

Robert Salzer, noe.ORF.at

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