Sommerfrische wird wiederbelebt

Die Sommerfrische, der Urlaubstrend aus dem vergangenen Jahrhundert, soll in Niederösterreich wiederbelebt werden. Das ist der Kern einer neuen Tourismusstrategie, auf die sich einzelne Regionen verstärkt konzentrieren wollen.

Der Klimawandel sorgt immer wieder für große Hitze in den Städten, wie etwa in Wien. Das lässt die Bewohner an ihren freien Tagen in Regionen wie das Ötschergebiet, den Semmering, Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) oder in das Waldviertel flüchten. Davon gehen Tourismusverantwortliche in Niederösterreich aus.

Hitzetage in Wien in 60 Jahren verdoppelt

Die Grundlage für das Konzept sind Wetteraufzeichnungen der letzten 60 Jahre. In diesem Zeitraum habe sich die Zahl der Hitzetage und Tropennächte in Wien nahezu verdoppelt. Bis zum Jahr 2040 soll jeder vierte Sommertag in Wien ein Hitzetag sein, wie aus Untersuchungen der Universität für Bodenkultur in Wien hervorgeht.

Lunz am See

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Viele Wienerinnen und Wiener flüchten vor der Hitze, wie hier nach Lunz am See

Experten der Universität haben auch untersucht, ob das alte Konzept der Sommerfrische durch den Klimawandel wieder attraktiver werden könnte. Das Ergebnis: 70 bis 80 Prozent der Wienerinnen und Wiener können sich vorstellen, als Sommerfrischler der Hitze der Großstadt zu entfliehen. Dafür gebe es auch bereits Belege. So verzeichnet man unter anderem in Lunz am See (Bezirk Scheibbs) vor allem an den Wochenenden ein deutliches Plus an Hitzeflüchtlingen aus den Städten.

„Es ist wirklich so, dass viele Leute die Gelegenheit nutzen, wenn es in Wien unerträglich heiß ist, hierherzukommen, um in den kühleren Nächten wenigstens gut zu schlafen, und sie schätzen auch sehr die frische Luft“, sagte die Leiterin des örtlichen Tourismusvereins, Barbara Eigner. Sie verweist diesbezüglich auf einen großen Wohlfühlfaktor.