Reisernte im Festspielhaus
Im 40. Jahr des Bestehens des „Cloud Gate Dance Teatres of Taiwan“ reiste Regisseur Lin Hwai-Min mit seinen Tänzerinnen und Tänzern ins kleine taiwanesische Dorf Chihshang im Osten des Landes. In diesem Ursprungsgebiet des schwarzen so genannten „Emperor’s Rice“ hatten die Reisbauern beschlossen, auf chemische Düngemittel zu verzichten und zur biologischen Landwirtschaft zurückzukehren.
Liu Chen-Hsiang
Zwei Jahre lebten und arbeiteten die Künstler mit den Reisbauern in Chihshang und reflektierten diese Erfahrungen in der aktuellen Choreografie „Rice“, die am Samstag im großen Saal des Festspielhauses gezeigt wird. „Es ist daraus eine bewegende Synthese von Mensch und Natur, Ost und West, Tod und Geburt geworden, Lin Hwai-Mins eigenes Lied von der Erde“, schrieb dazu der Londoner Gardian.
Verknüpfung verschiedener Musik- und Tanzstile
In „Rice“ lassen die Tänzerinnen und Tänzer die alltäglichen Bewegungsmuster der Reisbauern, die sie auf dem Feld begleiteten, in die tänzerischen Bildern einfließen und bewegen sich zu traditionellen Hakka-Liedern sowie zu Werken von Camille Saint-Saëns oder Gustav Mahler. Videoinstallationen im Hintergrund spiegeln den Lebenszyklus eines Reisfeldes wider.
Liu Chen-Hsiang
Dazu verweben die Tänzer fernöstliche Kampfkunst, Meditation, Modern Dance und Qi-Gong-Bewegungsmuster ineinander. Vor dreizehn Jahren war das Ensemble zuletzt im Festspielhaus zu Gast. Dazwischen hat die Tanzkompagnie zahlreiche internationale Preise errungen. Sogar ein Asteroid ist in der Republik China (Taiwan) nach dem „The Cloud Gate Dance Teatre of Taiwan“ benannt.