Wasserrettung will verpflichtende Schwimmkurse

Mit mehr als 500 Badeunfällen 2017 hat es in Niederösterreich zuletzt einen Negativrekord gegeben. Grund ist oft, dass viele Kinder nicht mehr schwimmen können. Die Wasserrettung fordert daher verpflichtende Schwimmkurse für Kinder.

Laut Wasserrettung lernt nur noch jedes zweite Kind in Niederösterreich vor dem Schuleintritt schwimmen. Gleichzeitig seien auch die Teilnehmerzahlen bei Anfängerkursen, die niederösterreichweit angeboten werden, rückläufig, heißt es. Markus Schimböck, Präsident der Wasserrettung Niederösterreich, fordert deshalb, dass Kinder künftig schon mit drei oder vier Jahren schwimmen lernen.

„Kinder müssen eigentlich sobald wie möglich schwimmen lernen“, betonte Schimböck. Mit einem einmaligen Schwimmkurs sei es aber nicht getan. In der Volks- und Hauptschule müssten sie anschließend eine Auffrischung bekommen. „So wie bei einem Erste-Hilfe-Kurs, damit Kinder als Erwachsene Gefahren auch selbst erkennen und anderen helfen können“, meint Schimböck.

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dpa/Stefan Puchner

Eltern müssen Vorbild sein

Aus Sicht der Wasserrettung brauche es daher mehr Bäder für die Schulen, in denen Lehrer unterrichten können. Die Verantwortung liege aber auch bei den Eltern, denn diese müssten wieder erkennen, „wie wichtig und lebensrettend es sein kann, dass Kinder frühzeitig schwimmen lernen.“ Die Eltern sollten ein Vorbild sein, allerdings würden immer mehr selbst wenig Sport betreiben, wird kritisiert.

Nach Auskunft der Bildungsdirektion Niederösterreich seien Schwimmkurse für Kinder nicht mehr verpflichtend, dennoch würden die Schüler in Niederösterreich beinahe flächendeckend in der dritten Volksschulklasse schwimmen lernen, entweder im Sportunterricht oder in einer eigenen Sportwoche. Handlungsbedarf im Schulbetrieb sehe man deshalb nicht, teilte ein Sprecher gegenüber noe.ORF.at mit.

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