Wr. Neustädter Würstelstand wird zur Bühne

Rinaldas Würstelstand in Wiener Neustadt wird für eine Adaption von Daniel Glattauers Stück „Die Wunderübung“ zur Theaterbühne. Die Kulturinitiative „glashaus“ zeigt von 30. August bis 1. September das erste „Würschtltheater“.

Rinaldas Würstelstand am Nepomukplatz in Wiener Neustadt hat wie jeder gute Würstelstand eine Stammkundschaft. Und diese Kundschaft erzählt gerne und viel aus ihrem Leben. Nicht selten wird da die Würstelstandbesitzerin zur Therapeutin. Dieser Umstand brachte die Kulturinitiative „glashaus“ auf die Idee, den Würstelstand in eine Theaterkulisse zu verwandeln.

Idee für „Würschtltheater“ stammt aus Alltag

Das Stück „Die Wunderübung“ von Daniel Glattauer, das als Vorlage für die Adaption „Die Würschtlübung“ dient, spielt in der Praxis eines Paartherapeuten. „Die Würstlstand-Besitzerin Rinalda konnte uns dann, als wir mit der Idee auf sie zukamen, auch bestätigen, dass ihr Alltag oft dem einer Therapeutin ähnle. Sie war gleich sehr offen für unser Projekt“, so Initiatorin Birgit Klauser.

Würstlstand Theater Wiener Neustadt Glattauer

glashaus

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Elena Schwarz stellt Klauser unkonventionelle Theater- und Filmprojekte auf die Beine. Zwischen den Akten soll ein Würstelstand-Menü die Gäste bei Laune halten, begleitet von den Liedern des Musikers Constantin Luger als Straßenmusikant. „Das Ziel ist, dass die Theaterbesucherinnen und –besucher während des Stücks zu echten Würstelstand-Gästen werden“, erklärt Birgit Klauser.

Würstelstandbesitzer als Therapeut

Das zu therapierende Paar spielen, anders als in Glattauers Vorlage, zwei Frauen. „Wir halten aber nichts von pädagogischem Theater und wollen niemandem predigen, toleranter zu sein. Das Paar in unserer Version ist homosexuell, weil es einfach so ist, wir wollen das nicht speziell thematisieren“, sagt Klauser. Die Protagonistinnen der Komödie werden vom Würstelstandbesitzer, der kurzerhand von der realen Vorlage Rinalda zu Rinaldo wurde, in Beziehungsproblemen beraten.

Ab 30. August wird Rinaldas Würstelstand für drei Nächte zur Theaterbühne. Der Verein „glashaus“ mit Sitz in Wiener Neustadt will Kunst und Kultur auch im regionalen Kreis fördern. „Wir möchten zeigen, dass man nicht nach Wien fahren muss, um ein Theaterstück zu sehen. Es gibt auch hier genug interessiertes Publikum und genügend Kunstschaffende“, erklärt Klauser die Initiative.

Elena Zeh, noe.ORF.at

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