Leiner: Eckpunkte des Sozialplans fixiert

Der Sozialplan für die mehr als 1.100 Mitarbeiter der Möbelkette kika/Leiner, die bis 2021 gekündigt werden sollen, wird konkreter. Die Eckpunkte sind laut Betriebsrat fixiert, hieß es am Mittwoch nach einer Versammlung in St. Pölten.

Ein Vorschlag der Leiner-Betriebsräte wurde zwar am Mittwochvormittag bei einem Treffen in St. Pölten von der Geschäftsführung abgelehnt, die Eckpunkte des Sozialplans sind zwischen beiden Seiten aber praktisch ausverhandelt. Je nach Dienstalter, Lebensalter und familiärer Situation sollen die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter mehr oder weniger bekommen. In den nächsten Jahren sollen österreichweit mehr als 1.100 Mitarbeiter gekündigt werden, in Niederösterreich sind 500 Angestellte betroffen.

Leiner Betriebsräte Treffen Sozialplan Verhandlungen

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Am Mittwoch diskutierten die Leiner-Betriebsräte in St. Pölten über die Folgen der angekündigten Umstrukturierungen

Eine endgültige Einigung zum Sozialplan, der eine Ergänzung zu den gesetzlich vorgegebenen Abfertigungsansprüchen ist, gibt es aber noch nicht, bedauerte Leiner-Betriebsratsvorsitzender Karl Vogl: „Konkret hakt es noch an der Summe. Das Problem ist, dass das Unternehmen momentan finanziell nicht so leistungsstark ist. Wir haben aber natürlich die Aufgabe, den Abgang der Mitarbeiter finanziell abzufedern, damit diese neue Situation doch etwas leichter zu bewältigen ist.“

Betriebsrat: „Niemand weiß, wer betroffen ist“

Die Betriebsräte wollen jedenfalls auf das Tempo drücken, denn die ungewisse Situation habe vor allem auf die Stimmung unter den Mitarbeitern Auswirkungen, schilderte Betriebsrätin Martina Pölz aus der Zentrale in St. Pölten: „Die Mitarbeiter sind verunsichert, wie es jetzt weitergeht, vor allem, nach welchen Kriterien die Kollegen ausgesucht werden.“ „Es weiß ja noch niemand, wer betroffen ist. Alle Mitarbeiter haben deshalb verschiedene Fragen“, sagte Betriebsrat Hermann Winkler aus der Leiner-Filiale in Wels (Oberösterreich).

Betriebsratsvorsitzender Vogl will noch am Mittwochabend weitere Verhandlungen mit der Geschäftsleitung führen. Am Donnerstag gibt es jedenfalls ein Treffen der Betriebsräte von kika. Am Freitag soll der Sozialplan mit der Geschäftsführung fixiert werden, hoffen zumindest die Betriebsräte von Leiner. Neben den geplanten Kündigungen werden mit Jahreswechsel auch jeweils zwei Standorte von kika/Leiner geschlossen. In Niederösterreich betrifft das die Leiner-Filiale in Wr. Neustadt sowie kika in Vösendorf (Bezirk Mödling).

Stefan Sailer, noe.ORF.at

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