FPÖ-Stadtrat bangt nach ÖBB-Posting um Job

Ein als rassistisch und homophob kritisierter Kommentar zur Werbekampagne der ÖBB könnte den Amstettener FPÖ-Stadtrat Bruno Weber nun den zivilen Job kosten. Laut der Tageszeitung „Kurier“ stellte ihn sein Arbeitgeber dienstfrei.

„Man will mich gerichtlich kündigen. Und das nach fast 30 Dienstjahren“, wurde Weber in der Tageszeitung am Dienstag zitiert. Derzeit ist er in einem großen international tätigen Industriebetrieb im Bezirk Amstetten als Betriebsratsvorsitzender tätig. Gegenüber noe.ORF.at war der FPÖ-Stadtrat für eine Stellungnahme derzeit nicht erreichbar.

FPÖ Amstetten ÖBB Werbeplakat Aufregung

ÖBB

Weber hatte ein ÖBB-Werbesujet, das ein vermeintlich gleichgeschlechtliches Paar mit Kleinkind zeigt, auf Facebook mit „Schwuchteln“ und „Neger“ kommentiert und „mir graust“ geschrieben. In einer späteren Klarstellung bezeichnete er seine Reaktion auf das Plakat als „unangebracht und aufgrund der verwendeten Begriffe inakzeptabel“ - mehr dazu in Kritik an FPÖ-Politiker nach homophobem Posting (noe.ORF.at; 16.8.2018).

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft

„Als konservativer Mensch und Familienvater“ sei ihm das „traditionelle Familienbild einfach wichtig“. Er habe einen Fehler gemacht und spende als Wiedergutmachung 1.500 Euro an den gemeinnützigen Verein „Licht für Kinder“, kündigte Weber an. Laut „Kurier“ will er das Geld kommende Woche übergeben.

Das Posting brachte Weber auch eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Linz ein. In den nächsten Tagen soll der Funktionär vom oberösterreichischen Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) befragt werden. Eine Tagsatzung beim Arbeitsgericht soll indes über die Rechtmäßigkeit der Dienstfreistellung urteilen.