Einbrecher mit günstigen Geräten abschrecken

Im letzten Jahr wurden 11.800 Einbrüche in Häuser und Wohnungen angezeigt. Dabei lassen sich Einbrecher möglicherweise schon mit recht günstigen Geräten abschrecken, etwa mit einem TV-Simulator.

Wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt laut Polizei zumeist auch die Zahl der Dämmerungseinbrüche. Erfahrungsgemäß schlagen Einbrecher oft dann zu, wenn die Sonne langsam untergeht, die Bewohner aber noch nicht zu Hause sind. Zwar lassen sich Alarmanlagen von günstigen Geräten nicht ersetzen, allerdings wird die Sicherheitstechnik für das „kleine Börserl“ immer beliebter. Für noe.ORF.at haben wir uns gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich angesehen, inwieweit derartige Geräte, die zwischen 20 und 60 Euro kosten, Einbrecher tatsächlich abschrecken können.

Der elektronische Wachhund: Beim elektronischen Wachhund handelt es sich um ein kleines Gerät mit einem Lautsprecher. Sobald sich jemand dem Gerät nähert, wird ein Tonband abgespielt, auf dem das Bellen eines Hundes zu hören ist. „Jede einzelne Maßnahme kann etwas bringen, muss aber nichts bringen. Das heißt, wenn ein Einbrecher ein Objekt eine Zeit lange beobachtet, dann wird er auch trotz dieser Maßnahme mitbekommen, dass dort niemand mit einem Hund aus- und eingeht“, erklärt Peter Reiter, Bezirksinspektor für Kriminalprävention beim Landeskriminalamt Niederösterreich.

Elektronischer Wachhund Einbruch Abschreckung Gerät

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Der elektronische Wachhund kann laut Polizei Gelegenheitseinbrecher abschrecken

Anders verhält es sich laut Reiter bei einem sogenannten Gelegenheitseinbrecher. Dieser geht für gewöhnlich durch eine Siedlung und versucht dabei herauszufinden, wo ein Einbruch am einfachsten durchzuführen ist. „Bei einem solchen Gelegenheitseinbrecher kann es vielleicht eine gewisse Abschreckung sein“, so der Experte.

Der Alarm-Türstopper: Ein Alarm-Türstopper wird von innen in die Tür geklemmt und schlägt Alarm, sobald die Tür aufgedrückt wird. Laut Reiter ist dieses Gerät nur bedingt sinnvoll. Für den Fall, dass man zu Hause ist, bemerkt man jedenfalls sofort, wenn ein Einbrecher versucht, in das Haus einzudringen. „Aber als Alarmanlage kann man es nicht verwenden, weil man es nach außen hin nicht hört“, sagt Reiter.

Türstopper Einbruch Abschreckung Gerät

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Ein Alarm-Türstopper kann vor einem Einbruch warnen, wenn man selbst zu Hause ist

Der TV-Simulator: Eine explizite Empfehlung der Polizei ist der TV-Simulator. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das einen eingeschalteten Fernseher simuliert. Seitens der Polizei gibt es für ein derartiges Gerät eine Empfehlung, allerdings muss dieses auch richtig aufgestellt werden. „Das heißt, man muss es so aufstellen, dass man von außen das Gerät selbst nicht erkennen kann, sondern es von außen so aussieht, als ob ein Fernseher läuft und jemand zu Hause ist“, erklärt Reiter. Schließlich würden Einbrecher in der Regel nicht einbrechen, wenn sie sehen, dass das Haus nicht leer ist.

TV-Simulator Einbruch Abschreckung Gerät

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Der TV-Simulator kann, wenn er richtig aufgestellt wird, Einbrecher abschrecken

Laut dem Experten können elektronische Wachhunde, Alarm-Türstopper und TV-Simulatoren aber lediglich Hilfsmittel sein. Wer das Haus entsprechend schützen möchte, muss auf Sicherheitstüren, Sicherheitsfenster sowie auf eine Alarmanlage zurückgreifen. Darüber hinaus rät die Polizei zu einfachen Handgriffen, etwa dass Fenster stets zugemacht und Türen versperrt werden. Wer sich persönlich beraten lassen will, erhält unter der Service-Telefonnummer 059133 kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungen. Auf Nachfrage kommen die Experten auch zum eigenen Haus oder zur Wohnung, um sich anzusehen, wie man dieses am besten absichern kann.