Küng: „Glaube und nicht Egoismus zählt“

Mit einem Dankgottesdienst im St. Pöltner Dom ist am Sonntag der emeritierte Bischof Klaus Küng verabschiedet worden. In seiner Abschiedspredigt mahnte er, dem Glauben und nicht dem Egoismus zu vertrauen.

Küng nahm nach vierzehn Jahren Abschied aus St. Pölten. Er war 2004 wegen der Vorwürfe um das Priesterseminar nach St. Pölten entsandt worden. Wenige Monate später wurde er zum Bischof ernannt. „Es war nicht immer einfach, obwohl ich von Anfang an auch viel Schönes erfahren durfte. Oft habe ich Gegenwind gespürt, aber eigentlich hatte ich immer den Eindruck: Jesus ist irgendwie gegenwärtig“, sagte der emeritierte Bischof am Sonntagnachmittag in seiner Predigt.

Klaus Küng

ORF

Nach 14 Jahren im Amt hat sich Klaus Küng nun verabschiedet

Für Respekt und friedvolles Miteinander gesorgt

„Du hast für ein friedvolles Miteinander und gegenseitigen Respekt gesorgt“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Für Respekt zwischen den Religionen, für den respektvollen Umgang in der eigenen Kirche und für einen Weg der Wertschätzung zwischen der Diözese St. Pölten und dem Land Niederösterreich“, so Pernkopf bei der Verabschiedung Küngs.

Viel Lob zollte ihm auch der St. Pöltner Bürgermeister Matthais Stadler (SPÖ). „St. Pölten war damals doch, und das wissen wir alle hier, ein besonderes Pflaster und Klaus Küng hat das mit der ihm innewohnenden Ruhe, mit der großen Umsicht, die ihm gegeben ist, bewältigt.“

Gegner der Sterbehilfe und Abtreibung

Küng ist entschiedener Gegner der aktiven Sterbehilfe und engagiert sich auch gegen die Abtreibung. Zu seinem Abschied bekannte er sich noch einmal zu Familie und Leben und mahnte ein, dass der Glaube nicht verloren gehen dürfe. „Ohne Glauben verlieren die Menschen ihre Wurzeln, beginnt der Egoismus immer stärker Überhand zu nehmen. Auch der Wohlstand und der soziale Frieden sind langfristig bedroht, wenn jeder nur sich selbst sucht.“

Der 78-jährige Küng ist kehrte bereits zu seiner Gemeinschaft Opus Dei nach Wien zurück und wird dort unter anderem als Seelsorger in der Peterskirche tätig sein. Küng hatte im Juli sein Amt an Alois Schwarz übergeben. „Mit dir wollen wir Gott für die Jahre, die du in St. Pölten gewirkt hast, danken. Aber wir wollen dir auch für deinen Einsatz in unserer Diözese danken“, sagt Schwarz.

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