Bundesheer sprengte Lawinen am Hochkar

Der Schnee beschäftigt weiterhin zahlreiche Einsatzkräfte in den Voralpen. Am Freitag konnten erste Lawinen am Hochkar gesprengt werden, die Straße ins Skigebiet kann nun freigeräumt werden.

Am Hochkar sind am Freitag wie geplant mehrere Lawinen von einem Bundesheer-Hubschrauber aus gesprengt worden. An Bord der zwei Hubschrauber, die aus Langenlebarn (Bezirk Tulln) kamen, befanden sich neben der Besatzung auch Kadersoldaten des Jagdkommandos, welche die Sprengungen durchführten. Sie wurden dabei von Ortskundigen unterstützt, die bei Zwischenlandungen an Bord der Hubschrauber geholt wurden.

Hochkar

Bundesheer/Dieter Bemmerl

Das Bundesheer sprengte am Freitag mehrere Lawinen am Hochkar

Die Einsätze am Hochkar und am Ötscher waren aufgrund des starken Windes und Schneefalls heikel und anspruchsvoll, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Militärkommandos Niederösterreich. Sprengsätze mit fünf bis zehn Kilogramm Plastiksprengstoff wurden eingesetzt, um die Lawinen kontrolliert abgehen zu lassen. Insgesamt wurden 85 Kilogramm Sprengstoff verwendet.

Lawinensprengung am Hochkar

Das Bundesheer sprengte am Freitag mehrere Lawinen am Hochkar, damit sie nicht unkontrolliert abgehen und Helfer gefährden.

Weiters habe ein Sachverständiger nach einem Erkundungsflug in einem Helikopter des Innenministeriums die Freigabe erteilt, dass die Straße ins Skigebiet freigeräumt werden kann, sagte der Bürgermeister von Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs), Friedrich Fahrnberger (ÖVP). Die Arbeiten sollten spätestens am Samstag starten.

Weitere Schneefall am Wochenende erwartet

Für das Wochenende wird im Mostviertel erneut Schneefall erwartet. Dieser sollte aber angesichts der zahlreichen zur Verfügung stehenden Geräte „kein Problem“ bei den Arbeiten bereiten, erklärte Fahrnberger. Für Sonntag ist der Assistenzeinsatz des Bundesheeres und der Feuerwehr geplant, um Gebäude und Liftanlagen freizuschaufeln. Wann der Skibetrieb am Hochkar wieder aufgenommen werden kann, ist vorerst nicht absehbar. Um die Pisten zu präparieren, brauche es mindestens zwei bis drei Tage, hieß es.

Haus in Annaberg Schnee

ORF

Der Schnee sorgt vielerorts noch immer für große Probleme

Die Lawinengefahr in den Ybbstaler Alpen wurde am Freitag auf 3-4 zurückgestuft. Als groß galt sie auch im Rax-Schneeberggebiet über 1.500 Metern Seehöhe. In den Hochlagen herrsche noch immer große Lawinengefahr, vor allem Trieb- und Gleitschneeproblematiken sind zu beachten, hieß es bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Freitag.

Einsatzkräfte sind gefordert

Die Feuerwehr ist in erster Linie im Bezirk Lilienfeld im Einsatz gewesen. In St. Aegyd oder auch in Annaberg sind die Schneemassen enorm.

Hubschrauber befreite Bäume von Schneelast

Die Stromausfälle der vergangenen Tage hat man mittlerweile im Griff. Zum einen wurden Großstromaggregate eingesetzt, zum anderen sind die Techniker der EVN weiterhin im Dauereinsatz. Am Freitag nutzte man auch die günstige Witterung, um einen Hubschrauber einzusetzen, der die Schneemengen von den Bäumen wehte. Damit will man verhindern, dass Bäume aufgrund der Schneelast auf Stromleitungen stürzen. „Die Stromversorgung ist gesichert, wir haben alle Leitungen in Betrieb“, erklärte Thomas Krupicka, Leiter der NÖ Netze Traisen.

Hubschrauber EVN

ORF

Mithilfe eines Hubschraubers wurde der Schnee von den Bäumen geweht

Einsatzkräfte befreien Dächer von Schnee

400 Einsatzkräfte im Bezirk Lilienfeld konzentrieren sich Freitagnachmittag darauf Dächer und Straßen von den Schneemassen zu befreien. Deren Einsatzgebiete waren Mitterbach am Erlaufsee, Annaberg und St. Aegyd am Neuwalde (alle Bezirk Lilienfeld), sagte Franz Resperger vom Landeskommando. Dem Sprecher zufolge waren insbesondere Hausdächer von teils immenser Schneelast zu befreien - mehr dazu in Schneedächer und Lawinen fordern Einsatzkräfte (noe.ORF.at; 11.01.2019). Die beiden seit Samstag vermissten Tourengeher konnten am Freitag nicht geortet werden - mehr dazu in Vermisste Tourengehern nicht geortet (noe.ORF.at; 11.01.2019).

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