Leichenfund: Verdächtiger zeigt sich geständig

Nach dem Fund der Leiche einer 16-Jährigen in einem Park in Wiener Neustadt am Sonntag hat sich der Tatverdächtige am Montag geständig gezeigt. Der Beschuldigte wird in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.

Die Leiche des 16 Jahre alten Mädchens war am Sonntagvormittag im Anton-Wodica-Park in Wiener Neustadt in Niederösterreich gefunden worden. Die von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angeordnete Obduktion ergab Tod durch Ersticken, das Opfer wurde demnach erwürgt. Bei einer ersten Einvernahme in der Nacht hatte der 19-jährige Verdächtige - ohne Anwalt - keine Angaben gemacht. Am Vormittag zeigte er sich den Beamten des Landeskriminalamts gegenüber jedoch geständig. „Zu den Details hat er sich aber bedeckt gehalten“, sagte Markus Bauer von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.

Fundort Leiche Wiener Neustadt Park

ORF/Koller

In diesem Park wurde die Leiche des Mädchens entdeckt

Die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität des Landeskriminalamts hatte den Verdächtigen in der Nacht auf Montag in Wien festgenommen. Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager handelt es sich bei dem 19-jährigen Mann um einen Asylberechtigten aus Syrien. Nach der Veröffentlichung eines Fahndungsfotos hatte es mehrere Hinweise gegeben. Diese führten laut Baumschlager dazu, dass der Mann festgenommen werden konnte.

16-Jährige nicht zum ersten Mal Opfer

Der 19-Jährige ist laut Polizei bereits amtsbekannt, so soll er in den vergangenen Jahren bereits wegen Körperverletzung verurteilt worden sein. Im Vorjahr wurde er erneut wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung angezeigt. Damals dürfte die 16-Jährige zum ersten Mal Opfer des tatverdächtigen Ex-Freundes geworden sein. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt erhob in diesem Fall bereits Anklage, einen Prozess gab es bisher noch nicht.

Die Asylbehörde leitete ein Asylaberkennungsverfahren ein. Für eine Aberkennung ist laut Innenministerium aber eine Verurteilung notwendig. Eine Anzeige reiche dafür nicht aus, heißt es. Außerdem müsse für eine Aberkennung ein besonders schweres Verbrechen vorliegen, worunter laut Verwaltungsgerichtshof Vergewaltigung, Tötungsdelikte oder bewaffneter Raub fallen. Eine Verurteilung wegen Körperverletzung erfüllt diesen Tatbestand der besonderen Schwere des Verbrechens daher noch nicht.

Der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) zeigte sich heute in einer Aussendung geschockt. Er erneuerte seine Forderung, dass straffällig gewordene Aslywerber oder Asylberechtigte abgeschoben werden müssten. Dass bei einer Asylaberkennung im Vorjahr die gestrige Tat womöglich verhindert hätte werden können, mache ihn traurig und wütend, erklärte Schneeberger.

Offenbar wollte der Täter die Leiche verstecken

Die in einem Gebüsch abgelegte und mit Blättern und Ästen bedeckte Leiche wurde laut Exekutive am Sonntag um 9.48 Uhr im Park „von mehreren Personen“ entdeckt. Offensichtlich hatte der mutmaßliche Täter versucht, die Tote dort zu verstecken. Das Landeskriminalamt und die Mordtatortgruppe nahmen die Ermittlungen auf.

Da das Fahndungsfoto auf die Spur des Verdächtigen führte, wollte sich Baumschlager für die Hinweise aus der Bevölkerung bedanken. „Das führt, wie man in diesem Fall wieder deutlich sieht, gemeinsam rasch zum Erfolg“, sagte er gegenüber noe.ORF.at.

Es war die dritte Gewalttat mit einer Frau als Opfer, die sich in Niederösterreich innerhalb einer Woche ereignete. Am Dienstag war eine 40 Jahre alte vierfache Mutter in Amstetten erstochen worden, am Mittwochabend hatte ein Messerangriff auf eine 50-Jährige im Bezirk Wiener Neustadt-Land tödlich geendet. Beide Verdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft.

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