Fäkalien in Donau: Runder Tisch

Besatzungen von Ausflugsschiffen sollen Abfall und Fäkalien in die Donau gepumpt haben, diese Tatsache hat im Februar für Aufregung gesorgt. Heute diskutieren Experten, im Verkehrsministerium findet ein runder Tisch statt.

Wie stark ist die Verschmutzung mit Fäkalien in der Donau und wer sind die Verursacher? Diese Fragen sind bis heute nicht geklärt. Ausgelöst wurde die Diskussion im Februar unter anderem durch Beschwerden von Anrainern, die entsprechenden Geruch wahrnahmen. Die Leiterin der Abteilung Schifffahrt im Verkehrsministerium, Vera Hofbauer, wünscht sich grundsätzlich mehr Sachlichkeit in der Debatte.

Genaue Messungen des Wassers sollen ebenso wie engmaschige Schwerpunktkontrollen auf den Schiffen in den nächsten Wochen mehr Daten und somit mehr Klarheit bringen. Am Donnerstagnachmittag werden Schifffahrtsunternehmer, Vertreter der Länder und Vertreter des Bundes einer Einladung von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) folgen, um über das Thema und mögliche Maßnahmen zu diskutieren.

Immer mehr Passagiere auf Donau unterwegs

Die Donau fließt auf einer Länge von 260 Kilometern durch Niederösterreich, die Personenschifffahrt, insbesondere die Kabinenschifffahrt erfreut sich dabei zunehmender Beliebtheit. Was das gesamte Passagieraufkommen in der Donau in Österreich betrifft, so gab es von 2012 bis 2017 eine Zunahme von rund 17 Prozent: Waren es 2012 noch knapp 1,1 Millionen Passagiere, waren es 2017 bereits knapp 1,3 Millionen. Vor allem die Anzahl an Passagieren von Flusskreuzfahrten ist enorm gestiegen - von 290.000 (2012) auf 450.000 (2017).

Das wirkt sich auch auf die Anzahl der Schiffe aus: Im Jahr 2012 waren es laut Angaben des Verkehrsministeriums 124 Kabinenschiffe, 2017 bereits 174 Schiffe. Die Zahlen bedeuten also: Mehr Menschen, mehr Schiffe, mehr Fahrten - und auch mehr Fragen, von denen ein Teil bei dem runden Tisch am Nachmittag geklärt werden könnte.

Schiffe an der DDSG Anlegestelle in Wien

APA/Barbara Gindl

Das Passagieraufkommen der Donau steigt seit Jahren und stellt alle Verantwortlichen der Schifffahrt vor neue Herausforderungen

Staatsanwaltschaft stellte Verfahren ein

Bei der Staatsanwaltschaft Krems gingen im Februar aufgrund mutmaßlicher Verunreinigungen der Donau in der Wachau auch Anzeigen gegen unbekannte Täter ein. Ermittelt wurde wegen vorsätzlicher Beeinträchtigung der Umwelt. Diese Ermittlungen wurden allerdings eingestellt, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems, Franz Hütter, auf Nachfrage von noe.ORF.at, mitteilte.

Es habe eine Anzeige gegeben, der Verdacht habe sich nach Überprüfungen allerdings nicht erhärtet, weswegen das Verfahren eingestellt wurde - mehr dazu in Fäkalien in der Donau: Anzeige gegen unbekannt (noe.ORF.at; 19.2.18).