Zivildiener fehlen im Rettungsdienst

Niederösterreichs Rettungsorganisationen beklagen einen Mangel an Zivildienern. Besonders die geburtenschwachen Jahrgänge führen dazu, dass derzeit Stellen unbesetzt bleiben. Besserung ist auch im Sommer nicht in Sicht.

Sowohl das Rote Kreuz als auch der Arbeiter-Samariter-Bund suchen Zivildiener für den Rettungsdienst. Der Anfang April angelaufene Ausbildungsturnus konnte nicht vollständig mit Zivildienern besetzt werden. Aus diesem Grund laufen vermehrt Werbekampagnen, die junge Männer in den Rettungsdienst locken sollen.

Im Jänner hätten dem Roten Kreuz etwa noch 140 Zivildiener gefehlt, durch einen Aufruf sowie Werbung über soziale Netzwerke und Plakate konnte die Lücke aber verkleinert werden. Allen Bemühungen zum Trotz sind dennoch 35 der insgesamt 308 Stellen nicht besetzt. Beim Arbeiter-Samariter-Bund fehlen derzeit 17 von 208 benötigten Zivildienern.

Zivildiener Engpass Hollabrunn St. Pölten Schmoll Edstadler

ORF

Niederösterreichs Rettungsorganisationen werben um Zivildiener und locken mit einer Berufsausbildung zum Rettungssanitäter

Mehr junge Männer gehen zum Bundesheer

Besserung ist auch für den kommenden Sommer nicht in Sicht. Im Juli sind bei den beiden Rettungsorganisationen insgesamt noch 100 Stellen unbesetzt. Beide Organisationen werben mit der Möglichkeit, während des Zivildienstes die Ausbildung zum Rettungssanitäter zu machen. Damit verfügen junge Männer nach dem Ende ihres geleisteten Zivildienstes über eine fertige Berufsausbildung.

In Niederösterreich entscheiden sich 41 Prozent der jungen Männer für den Zivildienst, im Jahr 2018 entsprach das mehr als 2.400 Personen. In der vergangenen Woche hatte sich Staatssekretärin Karoline Edtstadler (ÖVP) auf Bundesebene für eine Lockerung der Tauglichkeitskriterien ausgesprochen. Sie schlug die Einführung der Kategorie „eingeschränkt tauglich“ für die Musterung vor. Die Betroffenen könnten dann als Zivildiener oder für bestimmte Aufgaben im Bundesheer eingesetzt werden.

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