Land will mehr Sicherheit beim Online-Shopping

Den Internetbetrügern haben das Land und die unabhängige Onlineplattform Watchlist Internet den Kampf angesagt. Denn die Zahl jener Menschen, die über das Internet einkaufen, wird immer größer - und damit auch die Gefahren.

Das Land Niederösterreich und Watchlist Internet unterzeichneten am Mittwoch in St. Pölten eine Kooperation, um im Konsumentenschutz weiterhin alles zu unternehmen, um gegenwärtige und zukünftige Betrugsfelder frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen und diese einzudämmen. „Aufklärung, rasche Information über neue Trends und Hilfe bei einem eingetretenen Schadensfall bilden die drei Säulen, auf denen der Konsumentenschutz in Niederösterreich aufbaut, egal ob dies in einem Geschäftslokal vor Ort geschieht oder über Internet-Verkaufsportale“, hieß es am Mittwoch vor Journalisten.

Schnabl: „Prävention ist wichtig“

Jeder zehnte Fall, der im Jahr 2018 an den Konsumentenschutz des Landes herangetragen wurde, betraf den Internethandel. Es gehe darum, die Menschen zu informieren und vor Betrug zu schützen, sagte der für Konsumentenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ): „Das heißt, bei den Konsumentinnen und Konsumenten Aufmerksamkeit und durch die Prävention auch die nötige Vorsicht herzustellen, das ist ganz wichtig. Das versuchen wir auch und ich bin mir sicher, dass wir auf einem guten Weg sind.“

Konsumentenschutz habe die wichtige Aufgabe, vor Betrug zu schützen, so Schnabl: „Mit Watchlist Internet hat man Internet-Betrug, Fallen und Fakes im Blick, das ist in unserer Angebotspalette eine weitere wichtige Ergänzung.“

Schnabl und Jungwirth

Herbert Käfer/ SPÖ NÖ

Schnabl und Jungwirth bei der Unterzeichnung der Kooperation

Jungwirth: „Vorsicht bei kostenlosen Angeboten“

Watchlist Internet ist laut Eigendefinition eine „unabhängige Informationsplattform zu Internetbetrug und betrugsähnlichen Online-Fallen aus Österreich. Sie informiert über aktuelle Betrugsfälle im Internet und gibt Tipps, wie man sich vor gängigen Betrugsmaschen schützen kann. Opfer von Internet-Betrug erhalten konkrete Anleitungen für weitere Schritte.“ Im Vorjahr verzeichnete die Website von Watchlist Internet etwa 780.000 Besucherinnen und Besucher sowie 1,3 Mio. Seitenaufrufe.

Nicht immer erkennen Käuferinnen und Käufer im Internet die Fallen auf den ersten Blick. Bernhard Jungwirth, Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation, das Watchlist Internet betreibt: „Wir glauben, dass Prävention der entscheidende Hebel ist. Es ist nämlich sehr oft schwierig, wenn man einmal in die Falle getappt ist, diesen Schaden wiedergutzumachen.“ Watchlist Internet informiert Konsumentinnen und Konsumenten, wie sie „aktuelle Online-Fallen rechtzeitig erkennen können. Auch im Internet hat niemand etwas zu verschenken. Seien Sie vorsichtig bei kostenlosen oder allzu attraktiven Angeboten“, so Jungwirth.

Mit diesen Tricks werden Sie abgezockt

Fake-Shops, Datenmissbrauch durch Phishing und Abofallen sind laut Watchlist Internet derzeit die betrügerischen Themenbereiche, die am häufigsten Schaden bei österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten anrichten:

"Fake-Shops sind sehr professionell gestaltet und bieten attraktive Produkte zu günstigen Preisen an. Nach Bestellung und Bezahlung ist aber Funkstille. Das Geld ist weg und beim Fake-Shop ist niemand erreichbar.

Unter Phishing versteht man den Diebstahl von Daten. Die Betrüger versuchen dabei an Zugangsdaten, persönliche Informationen oder Passkopien zu gelangen, um sie für kriminelle Machenschaften zu verwenden.

Bei Abofallen werden auf unterschiedlichsten Websites gratis Filme, Videos, Routenplaner, Horoskope, Liedtexte, Rezepte etc. angeboten. Kostenhinweise sind entweder gut versteckt oder gar nicht vorhanden. Ohne es zu wissen, schließen Internetnutzer/innen ein Abo ab – es folgen hohe Rechnungen."

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