Übergewicht und seine Folgen

In Österreich leiden übermäßig viele Menschen an Übergewicht. Neben der falschen Ernährung gibt es auch andere Ursachen dafür. Der Apotheker Dieter Kröner von der Raimund-Apotheke in Pernitz erklärt Strategien gegen das Übergewicht.

Übergewicht, ab einem gewissen Grad auch Fettsucht (lat. Adipositas) genannt, ist definitionsgemäß eine über das Normalmaß hinausgehende Anhäufung von Körperfett. Als Berechnungsgrundlage für die Klassifikation des Gewichts dient der Körpermasseindex (Body Mass Index, BMI), der sich errechnet aus Körpergewicht in Kilogramm durch Körpergröße in Meter zum Quadrat. Bei einem BMI zwischen 18,5 und 25 spricht man von „Normalgewicht“, bei einem BMI von mehr als 30 von Fettleibigkeit.

Allerdings ist bei der Beurteilung des Körpergewichts auch die Verteilung des Körperfetts ausschlaggebend und hierbei vor allem das Maß des Bauchfetts. Bei Frauen ist bei über 90cm und bei Männern über 100cm Taillenumfang das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht.

Menschen essen zu viel und zu schnell

Grundsätzlich steigt das Körpergewicht dann, wenn dem Körper mehr Energie in Form von Kalorien zugeführt wird als er verbrauchen kann. Man spricht von einer positiven Energiebilanz. Fette und Kohlenhydrate im Übermaß, die nicht ausreichend abgebaut werden, lagern sich in den Fettzellen ein, deren Größe und Anzahl damit ansteigt.

Frau misst ihren Körperumfang

fotolia.com/alexbutscom

Die Mahlzeiten in Österreich enthalten oft einen übermäßigen Anteil an Fetten und Kohlenhydraten und nur einen geringen Anteil an Ballaststoffen. Unterschätzt wird auch häufig der Energiegehalt von Fruchtsäften und Bier. Außerdem essen viele Menschen zu viel und zu schnell, d.h. durch die Dehnung des Magens entsteht ein Sättigungsgefühl, dieses tritt aber durch das schnelle Essen erst ein, wenn bereits zu viel Nahrung aufgenommen wurde. Hand in Hand mit falscher Ernährung geht natürlich die mangelnde Bewegung. Daraus resultiert natürlich geringerer Energieverbrauch.

Weitere Faktoren:

  • Psychische Faktoren: Seelische Unausgeglichenheit, Ärger, Stress, “Frustesser“
  • Genetische Ursachen: Manche Menschen verbrauchen in Ruhe einfach weniger Kalorien als andere. Diese Menschen nehmen leichter zu, dazu kommt die Weitergabe von Ernährungsgewohnheiten in der Familie.
  • Medikamente: Antibabypille, Antidiabetika, Antidepressiva.
  • Hormonelle Erkrankungen: z.B. Schilddrüsenerkrankungen.

Strenge Diäten sind der falsche Weg

Im Kampf gegen das Übergewicht muss das Ziel die langfristige Stabilisierung des Körpergewichts sein. Die Reduktion des Körpergewichts bedeutet nicht zwangsläufig eine strenge Diät ohne Süßigkeiten oder Alkohol. Auf die Ausgewogenheit der Kost kommt es an. Eine Kost aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie eine tägliche Trinkmenge von mindestens zwei Litern sind hierbei besonders günstig.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 18.5.2013

Extrem einseitige Diäten wie die Ananas-Diät, die Atkins-Diät oder einseitiges Fasten bergen medizinische Risiken und sind daher abzulehnen. Körperliche Bewegung führt zu erhöhtem Energieverbrauch. Empfohlen werden mindestens drei Stunden pro Woche, etwa Joggen, Schwimmen oder Radfahren.

Auch im Alltag gibt es wirksame Maßnahmen:

  • Öfters Treppen statt Fahrstuhl benutzen
  • Auto wenn möglich durch Fahrrad ersetzen
  • Langsam und Bedächtig essen, damit sich das Sättigungsgefühl früher einstellen kann.

Am wirkungsvollsten wäre, wenn die Eltern ihren Kindern ein positives Beispiel bei Ernährungsgewohnheiten geben können, mit fettarmer, ballaststoffreicher Kost.

Link: