Gärten voll mit Schnecken

Der Sommer ist quasi da, die Gartensaison hat begonnen und da sind auch die Schnecken nicht weit. Man hat den Eindruck, dass es heuer besonders viele sind. Ob das stimmt und warum das so ist, haben wir einen Botaniker gefragt.

Heuer werden es Salatpflanzen und Studentenblumen nicht leicht haben, denn der milde Winter hat der Spanischen Wegschnecke - auch Kapuzinerschnecke genannt - wirklich gut getan. Das ist die rotbraune Nacktschnecke, die wir alle aus unserem Garten kennen, sagt Botaniker Gregor Dietrich von „Natur im Garten“.

„Die Kapuzinerschnecke ist eine einjährige Schneckenart, die als Ei bei uns überwintert. Sie kommt aber aus milden, atlantischen Gegenden, wo es nicht so starke Fröste gibt. Dort schlüpft sie zum Teil schon im Herbst und überwintert als Jungschnecke. Bei uns schlüpfen zum Teil im Herbst Schnecken, aber die erfrieren in normalen Wintern, heuer sind sie zu einem großen Teil nicht erfroren.“

Weinbergschnecke

APA/Alois Litzlbauer

Insgesamt kommen in Niederösterreich 41 Nacktschneckenarten vor. Davon haben es fünf besonders auf unsere Freilandpflanzen abgesehen. Es gibt aber auch Kannibalen - etwa der Tigerschnegel, der gefährlichste Feind der Nacktschnecke. „Der Tigerschnegel ist unsere größte heimische Nacktschneckenart. Er wird bis zu 22 cm lang und ist hellbraun, dunkelbaun längsgestreift, beziehungsweise mitunter auch leopardenartig gefleckt. Der mag es nicht gern, wenn andere Nacktschnecken in seiner Umgebung sind. Er bringt sie um, frisst sie auf und frisst auch die Spanische Wegschnecke.“

Die Feinde der Schnecken

Der Tigerschnegel ist auch zugleich der größte Feind der Spanischen Wegschnecke. Das rot-braune, schleimige Tier wird zwar auch von Igeln und Maulwürfen gefressen - aber nur wenn der Hunger besonders groß ist. Weniger wählerisch sind Laufenten oder manche Hühner. Neben den tierischen Feinden hat sich aber auch noch der Mensch einiges einfallen lassen. „Das hilft aber nur bei trockenem Wetter.“ Besonders wirksam ist laut Gregor Dietrich hingegen ein Schneckenzaun.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen NÖ“, 30.5.2014

„Es gibt unterschiedlichste Formen an Schneckenzäunen. Die einfachste ist die, dass ich einfach ein Blech habe, das nach außen umgebogen ist wie ein Einser. Ich muss das umzäunte Gebiet einfach nur von den Schnecken befreien. Dann kommen aber so gut wie keine Schnecken mehr rein.“ Denn Schnecken sind einfach nicht schlau genug um den 45 Grad Winkel beim Schneckenzaun zu überwinden, da diese Form in der Natur nicht vorkommt. Wenn es aber trotz allem das Schneckenkorn sein muss, dann empfiehlt der Experte ein Präparat mit dem natürlichen Wirkstoff Eisen 3 Phosphat. Das stoppt Nacktschnecken und schont Nützlinge wie Igel und Maulwürfe, so der Experte.