Elektronikriese LG offenbar an ZKW interessiert

Der südkoreanische Elektronikriese LG Electronics will offenbar den niederösterreichischen Lichtsysteme-Hersteller ZKW kaufen. Laut einem Medienbericht bereitet sich LG seit eineinhalb Jahren auf den milliardenschweren Kauf vor.

Der südkoreanische Elektronikriese LG Electronics hat einem Medienbericht zufolge ein Angebot für den österreichischen Lichtsysteme-Anbieter ZKW Group abgegeben. LG Electronics bereite sich seit eineinhalb Jahren auf den bis zu 1,2 Mrd. Dollar (1 Mrd. Euro) schweren Kauf vor, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Zeitung „Korea Economic Daily“ unter Berufung auf Kreise.

LG Electronics, die zu LG Corp gehört, ist nach Samsung Electronics die Nummer zwei auf dem Smartphone-Markt in Südkorea. Mit dem Kauf des niederösterreichischen Anbieters von Premium-Licht-und Elektroniksystemen für die Automobilindustrie könnte LG seine Geschäftstätigkeit im Elektronik-Bereich ausweiten.

ZKW: „Keine konkreten Entscheidungen“

Gegenüber noe.ORF.at teilte der Sprecher der ZKW-Group, Roland Wöss, schriftlich mit: „Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen und deshalb gibt es natürlich von verschiedenen Seiten immer wieder Interesse an ZKW. Die Presseberichte aus Korea können von unserer Seite nicht bestätigt werden. Es gibt in diesem Zusammenhang zum heutigen Zeitpunkt keine konkreten Entscheidungen.“ Über weitere Details wolle man rechtzeitig informieren, so Wöss.

Um ZKW mit Sitz in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) ranken sich seit längerem Verkaufsgerüchte. Im Dezember 2016 tauchten Medienberichte auf, wonach der japanische Elektronikkonzern Panasonic Interesse hätte. Der niederösterreichische Autozulieferer, der vor wenigen Wochen einen Schuldschein in der Höhe von 180 Millionen Euro platzierte, hatte einen Verkauf bisher dementiert - mehr dazu in ZKW dementiert Verkaufsgerüchte (noe.ORF.at; 5.12.2016).

Die international tätige ZKW Group erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Konzernumsatz von rund 970 Millionen Euro. Das Unternehmen ist neben Wieselburg auch in Wiener Neustadt, der Slowakei, Tschechien, China, Indien, Mexiko und den USA tätig und beschäftigt weltweit etwa 7.500 Mitarbeiter.

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