Unterstützung für junge Eltern

Trotz der großen Freude über den Nachwuchs haben frisch gebackene Eltern oft jede Menge Stress mit der neuen Situation. Im Herbst hat das Landesklinikum St. Pölten gemeinsam mit dem Verein Babyhilfe ein einzigartiges Projekt gestartet.

Das Projekt richtet sich vor allem an Teenager, die Mütter oder Väter werden. Bei „Teenie Mum and Dad“ werden junge Eltern von einem Expertenteam von der Schwangerschaft bis weit nach der Geburt umfassend betreut und begleitet. Vor allem junge Mütter haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, ihre Fähigkeiten zur Kinderbetreuung werden oft angezweifelt. Auch die Lebenssituation ist für viele nicht einfach, da sie oft mitten in der Ausbildung stecken, in instabilen Partnerschaften leben, bei den Eltern wohnen und ihnen wenig Geld zur Verfügung steht.

Feinfühligkeitstraining ist besonders wichtig

Beim Projekt „Teenie Mum and Dad“ begegnet man den jungen Frauen mit Verständnis. Sie werden nicht nur medizinisch betreut und lernen, wie man ein Kind richtig wickelt und badet. Ein Team aus einer Hebamme, einer Psychotherapeutin, einer Sozialarbeiterin, einer Kinderkrankenschwester und einer Heil- und Sonderpädagogin begleitet die jungen Familien auch. Anders als beim üblichen Betreuungsangebot für junge Eltern ist das Angebot auf Teenager zugeschnitten. Hier fühlen sie sich unter Gleichaltrigen wohl und können ihre individuellen Probleme gemeinsam mit den Expertinnen besprechen.

In der heilpädagogischen Spielgruppe lernen sie zu erspüren, was Babys brauchen - das sogenannte Feinfühligkeitstraining gilt als besonders wichtig, sagt die Heil und Sonderpädagogin Sabine Wagner-Simhandl. „Spielerisch, oft begleitet mit Musik, wird mit dem Kind kommuniziert. Denn schaffen Eltern es nicht, eine stabile Bindung zu ihrem Baby aufzubauen, kann das die Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigen,“ so Wagner-Simhandl. Psychosomatische aber auch psychiatrische Erkrankungen können die Folge sein.