Das Handy als persönlicher Trainer

Wer vorhat, sich mehr zu bewegen, lässt sich dabei immer häufiger von seinem Handy unterstützen, sei es beim Laufen, Radeln, bei Kraftübungen oder Yoga. Entsprechende Apps wirken motivierend, ersetzen aber keinen Profi-Trainer.

Beliebte Laufapps

  • Runtastic
  • Nike+ Running
  • RunKeeper
  • Endomondo
  • Runmeter
  • Adidas miCoach

Mit dem Handy am Arm wird - meist sogar kostenlos - nach dem Laufen, Walken oder Biken eine umfassende Trainingsstatistik geliefert, die man sonst nur mit teuren GPS-Pulsuhren erhält. So werden etwa zurückgelegte Kilometer und Höhenmeter, verbrannte Kalorien sowie die Geschwindigkeit angezeigt. „Der Einzelne hat dadurch immer eine Rückmeldung, wo er gerade steht und ob er sich verbessert oder verschlechtert hat“, sagt Othmar Weiß, Professor für Sportwissenschaft, „diese Rückmeldung ist entscheidend für die Motivation. Je mehr Informationen man über sich selbst hat, umso besser kann man trainieren.“

Frau schaut nach Laufen aufs Handy

ORF

Viele Apps bieten dazu Trainingspläne an, mit denen auch Hobbyläuferinnen und Hobbyläufer ihr Tempo verbessern oder für Laufbewerbe bis hin zum Marathon trainieren können. Eine Stimme im Ohr gibt Anweisungen, wann es Zeit für einen Sprint ist und wann die heutige Soll-Distanz erreicht ist, „allerdings kann das nicht einen professionellen Trainingsplan ersetzen“, so der Experte, „aber es ist eine gute Ergänzung und vor allem dazu geeignet, die Motivation zu steigern.“

Krafttraining mit Handy oder Tablet

Nicht nur die Ausdauer, auch die Muskelkraft kann mit den richtigen Apps gestärkt werden - oft auch spielerisch, zum Beispiel wenn das Berühren des Touchscreens mit der Nasenspitze als absolvierter Liegestütz zählt.

Auch hier gilt: Das Handy oder Tablet ist eine große Motivationshilfe, aber kein Ersatz für einen professionellen Trainer, der auf die korrekte Ausführung der Übungen achtet. Außerdem darf man nicht aufs Aufwärmen und Dehnen vergessen, denn das wird bei den Programmen oft ausgespart.

Mann trainiert Liegestütze mit Fitnessapp

ORF

Das Berühren des Touchscreens mit der Nase zählt als absolvierter Liegestütz

Fitnessstudio im Internet

Es braucht aber nicht unbedingt eine App, um sich digital coachen zu lassen - dafür reicht auch ein Internetanschluss. Gegen eine monatliche Gebühr werden immer häufiger ganze Fitnesskurse online angeboten. Zu den größten Anbietern zählen u. a. „NewMoove“, „Gymondo“ und „fitnessRAUM.de“ Sie richten sich an alle, die selbst entscheiden wollen, zu welchem Zeitpunkt sie Aerobic, Bauch-Bein-Po, Zumba oder Yoga machen.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 3.7.2015

Eines haben alle Konzepte gemeinsam: Die sportlichen Erfolge können in sozialen Netzwerken wie Facebook mit Freunden geteilt werden. „Das hat es früher in dieser Intensität nicht gegeben“, sagt der Sportwissenschafter, „der Mensch ist ein soziales Wesen und möchte seine Erfahrungen und Erfolge mit anderen teilen. Dadurch erlebt er das Ganze noch intensiver.“

Der „digitale Trainer“ am Handy oder im Internet sorgt also für extra Motivation und das kostenlos oder zumindest für wenig Geld. Besonders Anfänger sollten aber doch einmal in ein professionelles Training im Fitnessstudio investieren, um Verletzungen vorzubeugen.

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