Spitäler: Land lehnt RH-Rohbericht ab

Nach „minutiöser“ Prüfung der Rechnungshof-Kritik an den Spitalsneubauten in Baden und Mödling bzw. Wiener Neustadt und Neunkirchen lehnt das Land den Rohbericht ab. Der Beschluss sei in der Landesregierung einstimmig gefallen.

Die Kritik des Rechnungshofs bewege sich an der Situation vorbei, sagt Finanzlandesrat und LH-Stv. Wolfgang Sobotka (ÖVP). Der Rechnungshof hatte in seinem durchgesickerten Rohbericht kritisiert, dass ein Neubau von zwei Spitälern teurer sei als nur ein großer Standort - mehr dazu in RH-Kritik an Spitalsneubau Baden und Mödling.

Der RH sei immer von der Ein-Haus-Variante ausgegangen, während das Land aufgrund diverser Parameter entschieden habe, dass zwei Häuser besser seien und auch dem Versorgungsauftrag sowie der Erreichbarkeit entsprechen, erklärt Sobotka.

Sobotka: Keine Doppelgleisigkeiten

Der Bezirk Mödling weise ein Einzugsgebiet von 194.000 Menschen aus, der Bezirk Baden von 140.000. Es komme nicht infrage, dass die bereits investierten 90 Mio. Euro in den Sand gesetzt würden, unterstrich Sobotka das Festhalten an beiden Bauten. Niederösterreich bekenne sich zur wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Die beiden Standorten würden aufeinander abgestimmt werden. Es gebe keine Doppelgleisigkeiten, und so könne der Betrieb an zwei Standorten sogar kostengünstiger sein.

Noch keine Stellungnahme vom Rechnungshof

Beim Rechnungshof heißt es, man warte noch auf die schriftliche Stellungnahme des Landes, inhaltliche Aussagen könne man erst nach der Veröffentlichung des Endberichts treffen.

Der Neubau der Häuser in Baden und Mödling wurde im Februar 2010 gestartet. Die Fertigstellung ist Ende 2015 bzw. im Sommer 2016 geplant. Unter einer gemeinsamen Führung wird laut Sobotka in Baden schwerpunktmäßig der akutmedizinische Bereich konzentriert und in Mödling der planbare.