Waidhofen: Holt ÖVP Zweitwohnsitzer?

In einem Monat findet in Waidhofen/Ybbs die Gemeinderatswahl statt. Die Opposition will die absolute Mehrheit der ÖVP brechen und wirft der ÖVP jetzt vor, sich ihre Wähler als Zweitwohnsitzer in die Stadt zu holen.

Der Vorwurf kommt von der SPÖ. Deren Spitzenkandidat und Vizebürgermeister Martin Reifecker wirft der Waidhofner Volkspartei vor, ÖVP-Mitglieder und Funktionäre aus dem ganzen Land in Waidhofen als Zweitwohnsitzer und potenzielle Wähler angemeldet zu haben, obwohl sie mit der Stadt gar nichts zu tun haben.

Man wisse von einigen, allerdings kenne man die genaue Zahl nicht, das könne auch die Spitze eines Eisberges mit mehreren 100 zusätzlichen Zweitwohnsitzern sein, sagt Reifecker.

„Gesetzeskonform, aber moralisch bedenklich“

Bürgerlisten-Spitzenmann Fritz Rechberger und FPÖ-Mandatar Karlheinz Knoll stimmen mit Reifecker überein, dass das zwar gesetzeskonform sei, aber moralisch bedenklich.

Blick auf Waidhofen an der Ybbs

ORF

Die Stadt der Türme und Zweitwohnsitzer?

Der Grüne Erich Abfalter fordert ein bundesweit einheitliches Wählerverzeichnis, um so etwas künftig zu verhindern. Solche Tricks der Großen sorgten für Politikverdrossenheit, sagt der Grüne Listenführer.

ÖVP verweist auf Wählerverzeichnis

Peter Engelbrechtsmüller, Geschäftsführer der Waidhofner Volkspartei, kann die Aufregung nicht verstehen. Alle Parteien hätten Einsicht in das Wählerverzeichnis gehabt und es habe keinen einzigen Einwand gegeben. Der SPÖ wirft er vor, mangels Inhalten eben Skandale erfinden zu müssen. Auf die Frage, ob ÖVP-Mitglieder bei Adressen von Waidhofner ÖVP-Funktionären als Zweitwohnsitzer angemeldet seien, verweist er nur auf das Wählerverzeichnis, das einsehbar gewesen sei.

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