ÖVP-Absolute am Prüfstand

Am Sonntag wird in der Statutarstadt Waidhofen/Ybbs ein neuer Gemeinderat gewählt. Der Wahlkampf, der vom Thema Zweitwohnsitzer geprägt war, erlebte am Freitag sein Finale. Fünf Parteien wollen die hauchdünne absolute Mehrheit der ÖVP knacken.

Die ÖVP will ihre Vormachtstellung behaupten, setzt auf den Bürgermeisterbonus und will den Zweitwohnsitzer-Turbulenzen ( trotzen. „Es war schwer, die guten Themen hinüberzubringen. Aber es ist Wahlkampf, in dem Fall fast ein Wahlkrampf. Ich hoffe, dass die Bürger das Wesentliche mitbekommen haben, was die Parteien vorhaben und wer Bürgermeister werden soll. Da ist die Stimmung sehr gut“, sagt Bürgermeister Wolfgang Mair (ÖVP).

Das Thema Zweitwohnsitzer als ÖVP-Wähler überlagerte den Wahlkampf und führte zu heftiger Kritik der Opposition, vor allem der SPÖ. Eine Situation, die nachklingen könnte. „Ich war gar nicht glücklich, weil diese Debatte unsere Themen überlagert hat. Ich muss mir überlegen, wie man mit einer Partei zusammenarbeitet, die im Vorfeld Menschen ansiedelt, nur damit sie eine Stimme abgeben“, sagt Martin Reifecker, SPÖ-Vizebürgermeister.

Blick auf Waidhofen an der Ybbs

ORF

Waidhofen

Sturz der absoluten Mehrheit als Ziel

Die Bürgerliste „Unabhängige Wahlgemeinschaft“ setzte sich den Sturz der absoluten Mehrheit der Volkspartei zum Ziel. „Wir haben letztes Mal von eins auf vier aufgestockt. Das war eine Sensation. Ich glaube, dass wir wieder zulegen können, weil wir positive Politik für Waidhofen gemacht haben“, sagt der Spitzenkandidat der Bürgerliste Friedrich Rechberger.

Die Grünen führten einen leisen Wahlkampf: „"Es ist meine Linie, dass ich nicht den anderen untertauchen muss, um oben zu bleiben. Ich denke, dass unsere Themen für sich sprechen“, sagt Spitzenkandidat Erich Abfalter. Die FPÖ will den Absturz bei der letzten Wahl auf ein Mandat rückgängig machen: „Der Wunsch ist drei Mandate. Das haben wir zu Höchstzeiten erreicht und wollen wir auf alle Fälle wieder schaffen“, sagt der Spitzenkandidat Karl-Heinz Knoll. Und Martin Dowalil von der Liste FUFU kommt ohne Plakate aus, er wirbt im Internet und setzt auf Protestwähler. „Wir nehmen das alles mit Humor und Ironie, haben aber den ernsten Hintergrund, dass wir wieder die Basisdemokratie einführen wollen.“

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