Greifvögel in NÖ vergiftet

Mehrere geschützte Greifvögel fielen illegalen Giftlegern zum Opfer, das berichteten der WWF und der Landesjagdverband. Demnach gibt es einige Hinweise, dass die Täter aus der Jägerschaft stammen könnten.

In Höflein (Bezirk Bruck an der Leitha) wurden eine tote Rohrweihe und ein toter Mäusebussard neben zwei präparierten Stockenten gefunden. Sie enthielten das verbotene Nervengift Carbofuran.

Wenige Kilometer davon entfernt wurden drei tote Rohrweihen und ein toter Mäusebussard entfernt. In Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) wurde ein geschützter Kaiseradler mit Carbofuran vergiftet, so der WWF und der Landesjagdverband in einer Aussendung am Donnerstag.

Nervengift auch für Menschen tödlich

Es gebe starke Hinweise dafür, dass die Täter aus der Jägerschaft stammen. Beide Stockenten, die mit Gift präpariert wurden und als Köder dienten, waren zuvor mit Schrot erlegt worden. Daher forderte WWF-Experte Christian Pichler die Bezirks- und Landesjagdbehörden auf, endlich wirksame Durchgriffsmöglichkeiten gegen Giftleger zu schaffen. Das Besitz- und Anwendungsverbot von Carbofuran müsse lückenlos befolgt und Vergehen mit empfindlichen Strafen belegt werden, hieß es.

Mäusebussard-Männchen

dpa/Holger Hollemann

Mäusebussard-Männchen

Peter Lebersorger von der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände zeigte sich in der Aussendung höchst alarmiert. „Um gemeinsam neue Lösungen für die Problematik der zunehmenden illegalen Verfolgung geschützter Wildtiere zu finden, lade ich NGOs und Behörden zu einem runden Tisch ein“, kündigte er an.

Laut WWF sind in den vergangenen zehn Jahren 15 Seeadler vergiftet oder abgeschossen worden. In der Aussendung wurde darauf verwiesen, dass das Pestizid Carbofuran seit 2008 EU-weit verboten ist. Das Nervengift sei auch für Menschen tödlich.

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