Große Yoko-Ono-Retrospektive in Krems

Großer Bahnhof in Krems für Yoko Ono, deren in Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt und dem Guggenheim Museum Bilbao ausgerichtete Retrospektive „Half-A-Wind Show“ am Samstagabend in der Kunsthalle eröffnet wird.

Schon beim Pressegespräch am Samstagvormittag war enormer Zustrom zu verzeichnen. Im Gespräch mit Hans-Peter Wipplinger, Kurator der Schau und Direktor der Kunsthalle Krems, zeigte sich Yoko Ono - flankiert von Security, perfekt gestylt mit Hut und Sonnenbrille und platziert vor weißen Rosenbuketts - höchst zufrieden mit der Ausstellungsgestaltung, berichtete von ihrer Wertschätzung für John Cage und ihrer Bekanntschaft mit Ernst Fuchs.

Über den Antrieb zu ihrem Schaffen erklärte die 80-Jährige: „Wann immer ich eine Idee habe, verwirkliche ich sie. Das gibt mir neue Energie. Vielleicht wiederhole ich mich manchmal, aber ich muss immer den nächsten Schritt setzen.“ Die Künstler nimmt sie nach wie vor in die Verantwortung für die Aufrechterhaltung von Zivilisation und Kultur. Eines Tages, so hofft sie nach wie vor, würden alle Menschen in kreative Prozesse eingebunden sein. Ob sie auch ein Konzert in Krems geben würde? „Wenn man mich fragt, warum nicht!“

Ein Querschnitt aus sechs Jahrzehnten Kunstschaffen

Etwa 200 Werke aus sechs Jahrzehnten - Objekte, Filme, Installationen, Zeichnungen, Fotografien, Textarbeiten, Tonträger - ergeben einen repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen der vielseitigen Künstlerin. Der Titel der Schau geht auf eine große Einzelausstellung 1967 in London zurück, bei der es auch zur Begegnung mit John Lennon kam. Er ist sehr präsent in der Schau, etwa im Film „Smile“ (1968).

„Half-A-Wind Show“ in der Kunsthalle Krems:

Manche Installationen sind mit der Einladung „Nehmen Sie teil - get involved“ versehen, etwa „Telephone in maze“, ein begehbares Plexiglaslabyrinth, oder - eigens für Krems entstanden - „Moving mountains“, zwei schwarze Stoffsäcke, die von den Besuchern zu beweglichen Skulpturen verwandelt werden sollen. Yoko Ono, die sich stark für Umweltschutz und Weltfrieden engagiert, unterhält auch eine ebenso starke Internetpräsenz: Täglich kommuniziert sie auf Online-Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram sowie auf ihrer Website imaginepeace.com.

Forum Frohner zeigt „Essen in der Kunst“

Bei der Kunstmeile Krems wurden am Samstag noch weitere Ausstellungen eröffnet: in der Artothek Krems „Ateliergeister. Die Fülle des Werks und des Seins“ von Herwig Zens zum 70. Geburtstag des Künstlers, in der Factory „Florian Schmidt. Correspondence“ sowie im Forum Frohner „Essen in der Kunst. Genuss und Vergänglichkeit“.

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