Prozess wegen Brandstiftung vertagt

Der Prozess am Landesgericht St. Pölten wegen Brandstiftung in einem Gasthaus im Bezirk Tulln ist am Mittwochnachmittag auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Ein weiteres Gutachten soll eingeholt werden, auch weitere Zeugen werden geladen.

Bereits im Beweisverfahren haben die beiden Angeklagten ausgesagt sowie u.a. mehrere Kinder des Ehepaares und ein Brandermittler des LKA. Richter Markus Pree ordnete am Mittwoch die Erstellung eines Brandgutachtens von einem Sachverständigen an. Auch weitere Zeugen sollen bei der nächsten Verhandlung einvernommen werden. Ein Termin wurde noch nicht bekannt gegeben.

Angeklagte bekannten sich nicht schuldig

Wegen Brandstiftung musste sich ein Ehepaar vor einem Schöffensenat am Landesgericht in St. Pölten verantworten: Die 52-jährige Besitzerin soll laut Anklage mit ihrem Mann ein Feuer in ihrem Gasthaus im Bezirk Tulln gelegt haben. Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig.

Brand Kirchenwirt Fels am Wagram

ORF / Gernot Rohrhofer

Eine Anklage wegen Brandstiftung brachte dieser Brand am 13. März 2013 den Besitzern dieses Gasthauses im Bezirk Tulln.

Staatsanwältin Kathrin Bauer lastete den Beschuldigten zudem versuchten gewerbsmäßigen Betrug wegen der Schadensabwicklung über eine Versicherung an. Verteidiger Andreas Reiff plädierte für einen Freispruch. Er bemängelte, dass beim Ermittlungsverfahren nicht allen Spuren nachgegangen worden sei. Davon abgesehen habe das Ehepaar zum Zeitpunkt des Brandes bereits das Lokal verlassen gehabt. „Das Motiv fehlt meinen Mandanten gänzlich. Ein paar Tage später war eine große Veranstaltung geplant, warum hätten sie das Gasthaus davor anzünden sollen?“, so Reiff.

Großalarm für die Feuerwehr

Das Feuer war in der Nacht auf den 13. März ausgebrochen. Nachbarn hatten gegen 1.30 Uhr Alarm geschlagen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatten die Flammen bereits mehrere Räume im Erdgeschoß erfasst und auf das Obergeschoß und den Dachstuhl übergegriffen. Aufgrund der bedrohlichen Situation - das Lokal befindet sich mitten im Ort neben der Kirche - wurde Großalarm ausgelöst. 130 Mitglieder von zwölf Feuerwehren standen stundenlang im Einsatz - mehr dazu in Brand beim „Kirchenwirt“ war gelegt (noe.ORF.at; 14.3.2013).