Streit um Rettungstarife: Pröll vermittelt

Arbeiter-Samariter-Bund, Rotes Kreuz und Krankenkasse haben sich noch immer nicht auf neue Tarife für Kranken- und Rettungstransporte einigen können. Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) warnte nun vor einem vertragslosen Zustand.

Ein vertragsloser Zustand würde nicht nur zu Lasten der Patienten, sondern auch zu Lasten der Mitarbeiter und vielen freiwilligen Helfer von Rotem Kreuz und Arbeiter-Samariter-Bund gehen. „Sie wissen, dass gerade in Niederösterreich das Freiwilligenwesen eine wesentliche Rolle spielt, eigentlich eine tragende Säule ist. Und das darf nicht erschüttert oder verunsichert werden“, so Pröll.

Pröll setzt Verhandlungen wieder „in Gang“

Um „die Verhandlungen wieder in Gang zu setzen“, lud Pröll am Donnerstag Gerhard Hutter (Obmann der NÖ Gebietskrankenkasse), Willi Sauer (Präsident des Roten Kreuzes NÖ), Otto Pendl (Präsidenten des Samariterbundes NÖ) sowie Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ) zu einer Gesprächsrunde. Von einem Schreckensszenario wie zuletzt Patientenanwalt Gerald Bachinger (mehr dazu in Bachinger warnt vor „Schreckensszenario“) will Pröll aber nicht sprechen. Er ist zuversichtlich, dass es zu einer Lösung kommen wird.

Willi Sauer, Otto Pendl, Erwin Pröll, Gerhard Hutter, Maurice Androsch

NÖ Landespressedienst/Filzwieser

RK-Präsident Willi Sauer, ASBÖ-Präsident Otto Pendl, Landeshauptmann Erwin Pröll, GKK-Obmann Gerhard Hutter, Landesrat Maurice Androsch (v. l.)

„Dieses Gespräch, das ich mit den Beteiligten geführt habe, zeigt mir, dass Optimismus angebracht ist, dass wir zur gegebenen Zeit noch nicht von einem Schreckensszenario reden müssen, sondern dass wir frühzeitig versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu finden und auf einer gemeinsamen Ebene zu einem Ergebnis zu kommen“, sagte Pröll. Die Vertreter der Rettungsorganisationen und der Gebietskrankenkasse nahmen sofort nach dem Gespräch weitere Verhandlungen auf.

Auch Gesundheitslandesrat Androsch zeigte sich optimistisch, dass es zu einer Einigung zwischen Rettungsorganisationen und Krankenkassen kommen wird. Ihm zufolge soll Anfang Dezember eine gemeinsame Lösung auf dem Tisch liegen.

Rettungsorganisationen fordern mehr Geld

Rotes Kreuz und Arbeiter-Samariter-Bund hatten im Oktober ihre Verträge mit den Krankenkassen gekündigt, sie fordern mehr Geld - mehr dazu in Rettungen kündigen Kassenverträge. Sollte es bis Jahresende zu keiner Einigung kommen, müssen Patienten möglicherweise einen Teil der Transportkosten selbst bezahlen.