Neuer Prozess nach Brückensturz

Es kommt selten vor, dass der Richtersenat den Wahrspruch der Geschworenen aussetzt. In Krems ist genau das im August passiert. Am 5. und 6. Dezember wird der Prozess nach einem Brückensturz nun neu aufgerollt.

Am Landesgericht Krems wird am 5. und 6. Dezember ein Prozess wegen versuchten Mordes nach einer Rauferei in Krems neu aufgerollt, teilte Erich Gemeiner, Verteidiger des verdächtigten Studenten, der APA am Dienstag mit. Dem 24-Jährigen wird vorgeworfen, Anfang März einen 21-Jährigen von einer Brücke sechs Meter tief in den Kremsfluss gestoßen zu haben. Der junge Mann wurde schwer verletzt - mehr dazu in Nach Brückensturz: Verdächtiger auf freiem Fuß und Brückensturz: Student in U-Haft.

Wahrspruch wurde vom Richtersenat ausgesetzt

Der Angeklagte hatte sich im ersten Verfahren „nicht schuldig“ bekannt und jegliche Tötungsabsicht bestritten. Die Verhandlung endete am 27. August ohne Urteil: Die Geschworenen hatten auf fahrlässige Körperverletzung entschieden, der Wahrspruch wurde allerdings wegen Rechts- und Tatsachenirrtums ausgesetzt - mehr dazu in Sturz von Brücke: Urteil ausgesetzt.

In der Folge wurde der Deutsche im September auf Antrag seines Anwalts aus der U-Haft entlassen. Die Staatsanwaltschaft legte daraufhin Beschwerde ein. Diese wurde vom Oberlandesgericht in Wien abgewiesen