Schiele-Mappe ist offenbar gefälscht

Bei der Mappe mit vermeintlichen Werken von Egon Schiele, die Ende 2013 auf einem Dachboden im Weinviertel gefunden worden ist, handelt es sich offenbar um eine Fälschung. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „profil“.

Schiele-Expertin Jane Kallir

APA/Herbert Pfarrhofer

Schiele-Expertin Jane Kallir

Bei der Schiele-Mappe handelt es sich laut „profil“ weder um eine Neuentdeckung, noch ist der Fund in seiner Gesamtheit echt. Sechs Aquarelle befinden sich in der Mappe. Auf drei bestätigte Schiele-Aquarelle, die aus dem Jahr 1907 datieren, folgen drei Fälschungen.

Expertin: „Mappe ist Fälschung“

Die drei authentischen Frühwerke finden sich im bereits 1990 publizierten Schiele-Oeuvrekatalog von Jane Kallir, der weltweit wohl wichtigsten Schiele-Expertin. Gegenüber „profil“ bestätigte Kallir nun, dass sie das Portfolio bereits seit 1986 kenne. „Die Mappe als Ganzes ist eine Fälschung“, sagte Kallir gegenüber „profil“. „Allerdings hat jemand drei echte Schiele-Aquarelle hineinmontiert, wer auch immer das war.“

Ein Mann hatte die Mappe kurz vor Weihnachten beim Durchwühlen der Verlassenschaft seines Vaters auf einem Dachboden in Mistelbach entdeckt. Kurz nach dem Fund war man davon ausgegangen, dass die Werke echt sind - mehr dazu in Schiele-Mappe auf Dachboden entdeckt.

Zwei Aquarelle aus Mappe werden versteigert

Wie die Gratiszeitung „Heute“ kürzlich berichtet hat, kommen zwei Aquarelle aus der Mappe am 4. Februar im Londoner Auktionshaus „Bonhams“ zur Versteigerung. Der Rufpreis von „Garten mit Baum“ und „Segelschiff mit Spiegelungen“ liegt dem Bericht zufolge bei je 36.000 Euro.

Link: