Fall Alois H.: Suche nach Besitzern
„Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagte Franz Leodolter vom Landeskriminalamt NÖ gegenüber der APA. Aber bei einem sehr großen Teil handle es sich um Dinge, die schon vor langer Zeit gestohlen wurden und deren Besitzer möglicherweise nicht mehr ausgeforscht werden könnten, da diese bereits verstorben sind.
Einige Gegenstände wurden ihren Besitzern bereits ausgehändigt, darunter befand sich u.a. eine gestohlene Statue „Madonna mit Kind“, so Leodolter. Laut den „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“) stammte die aus Holz gefertigte Madonna-Statue aus einem Heurigenlokal im Bezirk Melk, in dem der Wilderer 2001 einen Brand gelegt hatte. Dort soll er auch drei Tanks mit mehreren tausend Litern Wein geöffnet und in den Kanal fließen haben lassen.
Das Bundeskriminalamt hatte Mitte Dezember Fotos von im Anwesen des Vierfachmörders in Großpriel (Bezirk Melk) sichergestellten, vermutlich gestohlenen Gegenständen auf seiner Homepage veröffentlicht. Darunter befanden sich etwa Gewehre, eine Armbrust, Ganzkörperpräparate eines Auerhahns und eines Rotfuchses, vier Hirschgeweihe mit gekapptem Schädel oder ein Bärenfell mit präpariertem Kopf und grüner Einfassung. Auch eine Knopfharmonika, mehrere Bilder, Silberbesteck, eine Geige sowie eine Zither wurden sichergestellt - mehr dazu in Fall Alois H: Endbericht liegt vor und Fall Alois H.: Erste Hinweise aus Bevölkerung.
91 Straftaten seit 1994: Schaden rund 10 Millionen Euro
Nach dem vorläufigen Endbericht der Ermittler soll der mutmaßliche Wilderer 91 Straftaten, vorwiegend in Niederösterreich und der Steiermark, seit 1994 verübt haben. Der bisher festgestellte Gesamtschaden beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro. Am 17. September 2013 hatte der Mann drei Polizeibeamte und einen Sanitäter erschossen. Danach verschanzte er sich auf seinem Hof, wo er sich schließlich durch einen Kopfschuss das Leben nahm.