Nach Unfall: Feuerwehr will ÖBB klagen

Nach einem Unfall auf einem beschrankten Bahnübergang in Leobendorf (Bezirk Korneuburg), bei dem ein Lastwagen gegen einen Personenzug geprallt ist, kritisiert die Feuerwehr das Krisenmanagement der ÖBB und will nun sogar klagen.

Als die Feuerwehrleute kurz nach der Alarmierung am Einsatzort eintrafen, fehlte vom Einsatzleiter der ÖBB jede Spur, kritisiert der Feuerwehrkommandant von Leobendorf, Anton Minnich. „Der Verantwortliche ist nach einer Stunde mit dem Taxi eingetroffen. Eigentlich hatte er die Aufgabe, den Einsatz zu koordinieren, zu schauen, dass das betroffene Gelände stromlos ist, dass die Erdungsstangen gesetzt werden und dass die Einsatzkräfte ungehindert arbeiten können. Eine Stunde ist nicht akzeptabel, wenn es um Menschenleben geht“, so Minnich.

Zug rammt Lkw

Feuerwehr Korneuburg / Michael Zöger

Der Zug hatte den Lkw bis in den Bahnhofsbereich geschoben.

ÖBB: „Keine Lebensgefahr“

Bei dem Unfall war ein Lastwagen von einem Personenzug gerammt und bis in den Bahnhofsbereich geschoben worden. Trotz Angaben der ÖBB, dass der Bahnhof stromlos sei, gerieten zwei Feuerwehrmänner bei den Bergungsarbeiten in den Stromkreis. Sie blieben allerdings unverletzt. Die Feuerwehr Leobendorf will nun Anzeige erstatten. Mittwochnachmittag soll zuvor aber noch ein Gespräch mit den Sicherheitsbeauftragten der ÖBB stattfinden.

Nach Angaben von ÖBB-Sprecher Christopher Seif war der Strom im Bahnhofsgebäude während des Einsatzes abgeschalten. Es soll sich demnach um Restspannung oder Induktionsspannung gehandelt haben. Laut Seif gebe es zudem nicht in jedem Ort einen Einsatzleiter. Für die beteiligten Personen hätte jedoch zu keiner Zeit Lebensgefahr bestanden, so der ÖBB-Sprecher.

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