Waldviertel-Akademie wird 30

Die Waldviertel-Akademie wird 30 Jahre alt. Sie wurde im Jahr 1984 als Bildungs- und Kulturinitiative gegründet. Diskutiert wurden und werden Fragen der Region und der Zeit: Abwanderung und Globalisierung, Wertewandel und Öffnung.

Seit 1984 regte die Waldviertel-Akademie zahlreiche Projekte an und hielt Tagungen ab, am bekanntesten sind die jedes Jahr im August stattfindenden Internationalen Sommergespräche in Weitra (Bezirk Gmünd) und die Österreichisch-Tschechischen Historikertage in Raabs (Bezirk Waidhofen an der Thaya).

Die Waldviertel-Akademie war ein Projekt des legendären Waldviertelmanagers Adi Kastner. Sie wurde im September 1984 gegründet, inmitten der wirtschaftlichen Aufbruchsstimmung, die mit einer geistigen Regionalentwicklung ergänzt werden sollte. An der Gründungsspitze standen neben Kastner der Waldviertel-Aktivist Ernst Wurz aus Waldenstein (Bezirk Gmünd), der auch 30 Jahre danach noch Vorsitzender ist, und als wissenschaftlicher Ratgeber der Kulturwissenschafter Wolfgang Müller-Funk aus Drosendorf (Bezirk Horn).

40.000 Besucher bei 500 Veranstaltungen

Das Ziel dieser Bildungs- und Kulturinitiative war und ist es, „historisch und tagespolitisch aktuelle Themen unter Bürgerbeteiligung zu behandeln und dies als ‚Wanderakademie‘ an wechselnden Standorten“, so Wurz. Obwohl sich die Waldviertel-Akademie 1991 mit einem Kulturbüro in Waidhofen an der Thaya niederließ, ging dieser Gedanke nie verloren: Bis heute war die Akademie in mehr als 50 österreichischen und etwa 20 tschechischen Orten präsent.

Bei etwa 500 Veranstaltungen mit fast 2.000 Referentinnen und Referenten wurden circa 40.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. „Auf diese Bilanz sind wir natürlich sehr stolz, nicht viele Organisationen leisten so beständig wichtige Arbeit für die eigene Region“, sagt Akademie-Geschäftsführer Christoph Mayer.

Sommergespräche Weitra Waldviertel Akademie

Waldviertel Akademie

Die Eröffnungsfeier der diesjährigen Internationalen Sommergespräche auf Schloss Weitra.

Seit mehr als 25 Jahren steht die Akademie auch im inhaltlichen Austausch mit Partnern aus den Nachbarländern, allen voran der Tschechischen Republik. Man habe sich mit den „Projekten, Veranstaltungen und Kooperationen zu einem Kompetenzzentrum der grenzüberschreitenden Arbeit entwickelt und war Vorreiter vieler ihr folgenden Initiativen“, so Mayer. „Darüber freuen wir uns und sind natürlich sehr stolz, hier ist aber auch noch viel Arbeit zu leisten“, erklärt Akademie-Vorsitzender Ernst Wurz.

Antworten auf die Fragen der Region und der Zeit

Die Waldviertel-Akademie wurde für ihre Arbeit seit ihrer Gründung oftmals ausgezeichnet, 2009 erhielt sie den Wissenschaftspreis des Landes Niederösterreich. In der Begründung der Jury hieß es: „Sie greifen die brennenden Fragen der Region und der Zeit auf: Abwanderung und Stillstand, Öffnung und Globalisierung, Wertewandel. Es ist ein Forum der Zivilgesellschaft im Waldviertel. Spartenübergreifend versteht sich der Verein als Sprachrohr für all jene, für die Kultur mehr ist als Event, Diskussion mehr als intellektuelle Selbstbestätigung und regionale Öffentlichkeit mehr als eine Bühne zur Selbstdarstellung.“

Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums findet am 19. September ab 19.00 Uhr im Stadtsaal Waidhofen an der Thaya ein Festakt statt. Die Festrede mit dem Titel „Bildung und Zukunft“ hält der Genetiker Markus Hengstschläger von der Medizinischen Universität Wien.

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