Tankstellenräuber hatte THC im Blut

Neue Details gibt es zum erschossenen Tankstellenräuber in Neunkirchen: In einem Gutachten wurde rekonstruiert, welcher der Polizisten welche Schüsse abgegeben hat. Und wie der „Kurier“ berichtet, hatte der Täter THC (Cannabis) im Blut.

Das Gutachten bestätigt die Version der Polizisten: Demnach wurde der 21-Jährige nach einem missglückten Raub in Wiener Neustadt auf der B17 von insgesamt sechs Streifen verfolgt, ehe er vor der Stadteinfahrt von Neunkirchen von einem Streifenwagen und einem zivilen Polizeiauto eingebremst und angehalten werden konnte. Zwei Beamte postierten sich mit gezogenen Dienstwaffen vor der Fahrertüre, eine Beamtin und ihr Kollege auf der Beifahrerseite, beschrieb die Tageszeitung den vom Sachverständigen genau untersuchten Ablauf des Waffengebrauchs.

Einsatzort

ORF

Entgegen der Aufforderung, mit erhobenen Händen auszusteigen, habe der junge Mann - wie sich später herausstellte, mit einer täuschend echt aussehenden Softgun - geschossen. Daraufhin gab die Polizistin den ersten Schuss ab, zwei Kollegen feuerten von hinten in den Wagen. Obwohl bereits getroffen sei der 21-Jährige mit der Waffe im Anschlag auf die Beamten zugegangen, worauf aus drei Dienstwaffen und drei verschiedenen Positionen die Schüsse fünf bis zwölf gefallen seien. Der Verdächtige sackte mehrere Meter vom Fluchtwagen entfernt zusammen. Erstellt wurde die Expertise von Armin Zotter, der auch mit der Aufarbeitung des Amoklaufes von Annaberg betraut war.

Laut Obduktion wurde der Niederösterreicher von neun Projektilen getroffen, drei waren tödlich - Obduktion: Mehrere tödliche Schüsse. In seinem Blut wurde laut dem „Kurier“ THC (Cannabis) nachgewiesen.

Einstellung des Verfahrens beantragt

Aus Sicht von Verteidiger Nikolaus Rast hätten die Beamten richtig reagiert. Er hat bereits einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens eingebracht - mehr dazu in Schüsse auf 21-Jährigen: Gutachten liegt vor. Die mit der Prüfung befasste Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt werde darüber erst nach dem Jahreswechsel entscheiden, so Sprecher Erich Habitzl.

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