Landesgalerie zeigt Ölzant, Polanszky und Ruhm

„Zeit Kunst Niederösterreich“, die Landesgalerie für Gegenwartskunst in Krems und St. Pölten, widmet sich 2015 dem Bildhauer Franz Xaver Ölzant, dem konzeptuellen Werk von Rudolf Polanszky und der Filmemacherin Constanze Ruhm.

In der Shedhalle des Landesmuseums im St. Pöltner Kulturbezirk wird vom 28. März bis zum 23. August „Franz Xaver Ölzant. Idee - Prozess - Form“ gezeigt. Sein Schaffen umspannt mehr als fünf Jahrzehnte und einen Bogen von figürlichen Arbeiten in Stein und Bronzeguss, die in den späten 1950er-Jahren im Mittelpunkt standen, bis zu einem abstrahierten Menschen- und Naturbild, das der Künstler bis heute verfolgt.

Skulptur von Franz Xaver Ölzant

Archiv Franz Xaver Ölzant

Franz Xaver Ölzant, Aus der Serie der Erinnerungen, 1962-1993

Die Ausstellung gibt laut einer Aussendung erstmals einen Überblick über das gesamte Werk des 1934 geborenen Bildhauers, der an der Hochschule für angewandte Kunst studiert hatte. 1958 kehrte Ölzant an den Ort seiner Kindheit, Pfaffenschlag im Waldviertel, zurück, wo er bis heute jene Konzentration für seine Arbeit findet, die - wie er rückblickend meint - in einem urbanen Umfeld nicht möglich gewesen wäre.

Die komplexen Prozesse der Natur in die Sphäre der Kunst zu transferieren und sie in eine abstrakte Bildsprache zu übersetzen, ist ein zentraler Aspekt seines Schaffens, die Bearbeitung von Diorit-Findlingen ein Spezifikum. Ölzant realisierte zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum und hatte von 1986 bis 2001 eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien inne.

Gedankenstrukturen sollen visualisiert werden

„Rudolf Polanszky. Translineare Strukturen“ ist ab 31. Mai in der Dominikanerkirche in Krems zu sehen. Mit seiner Kunst versucht Polanszky (Jahrgang 1951) visuelle Entsprechungen zu seinen von Aspekten mathematischer und wissenschaftlicher Theorien inspirierten Gedankenstrukturen zu finden. Er arbeitet mit vom Gebrauch gezeichneten Resten von Acrylglas, Aluminium, Pappe etc., aus denen Werke von „schmutziger Reinheit“ entstehen, hieß es in der Aussendung von „Zeit Kunst Niederösterreich“.

Skulptur von Rudolf Polanszky

Rudolf Polanszky

Rudolf Polanszky, Halbierungen (Segmentierte Symmetrien), 2014

Am 25. September wird in der Shedhalle in St. Pölten „Constanze Ruhm. Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition)“ eröffnet. Dabei handelt es sich um die erste Retrospektive der Künstlerin und Filmemacherin Constanze Ruhm. Gezeigt wird der von 2001 bis 2014 entstandene Werkkomplex „X Characters“, der sich mit einer Reihe weiblicher Figuren der Kino-Moderne beschäftigt.

Setfotografie von Constanze Ruhm

Constanze Ruhm

Constanze Ruhm, Setfotografie zum Film „Kalte Probe“, 2012

Gegenwartskunst soll bekannter werden

Seit 2012 präsentiert „Zeit Kunst Niederösterreich“ monografische Ausstellungen von Kunstschaffenden, die im Bundesland leben oder mit selbigem eng verbunden sind. Die Schauen an den Standorten Krems und St. Pölten entstehen unter der künstlerischen Leitung von Alexandra Schantl. Ziel ist es, herausragende künstlerische Positionen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und durch die Herausgabe umfangreicher Publikationen nachhaltige Arbeit für die österreichische Gegenwartskunst zu leisten.

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