Landwirte wählen am Sonntag

Die Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich wählen am Sonntag bei der Landwirtschaftskammerwahl ihre Interessensvertretung. Neben dem ÖVP-Bauernbund treten die SPÖ Bauern, die Freiheitliche Bauernschaft und die Grünen Bäuerinnen und Bauern an.

160.634 Menschen in Niederösterreich sind bei der Landwirtschaftskammerwahl am 1. März wahlberechtigt. Gewählt werden in einem Wahlgang sowohl die Vollversammlung der Landeslandwirtschaftskammer mit Zentrale in St. Pölten sowie die Vollversammlungen der 21 Bezirksbauernkammern - für eine Periode von fünf Jahren.

Der ÖVP-Bauernbund geht als stärkste Frakion in die Wahl. Vor fünf Jahren hatte er 90,5 Prozent der Stimmen erreicht und sich somit 32 von 36 zu vergebenden Mandaten gesichert. Die SPÖ Bauern erzielten 5,1 Prozent und halten bei vier Mandaten. Sie schafften damit nur knapp die benötigte Fünf-Prozent-Hürde, um in die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer einzuziehen. Die Freiheitliche Bauernschaft kam bei der Wahl 2010 auf 4,4 Prozent der Stimmen und verpasste somit den Einzug. Die Grünen Bäuerinnen und Bauern waren vor fünf Jahren nicht angetreten.

Grüne und Freiheitliche Bauern gegen TTIP

Das erklärte Ziel der Grünen Bäuerinnen und Bauern ist es, das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA zu stoppen. Auch die Freiheitliche Bauernschaft ist gegen das geplante Abkommen. Sie will in Kooperation mit dem Unabhängigen Bauernverband die Fünf-Prozent-Hürde überspringen und damit den Einzug in die Landeslandwirtschaftskammer schaffen. „Stärker werden“ in den Bezirksbauernkammern nannte FP-Spitzenkandidat Peter Schmiedlechner als weiteres Ziel - mehr dazu in FPÖ-Bauern wollen in Kammer einziehen.

SPÖ will „gerechte Förderungen“

Die SPÖ Bauern wollen am 1. März „weiteres Terrain und Stimmen dazugewinnen“, nannte Spitzenkandidat, Landes- und Bundesvorsitzender Josef Etzenberger das Hauptziel. Wesentlich sei zudem, dass Förderungen nach „gerechteren und sozialen Gesichtspunkten“ ausgerichtet werden sollen - mehr dazu in SPÖ-Bauern: Gerechtigkeit bei Förderungen. Auch die SPÖ Bauern lehnen TTIP ab, dadurch würde die Massenproduktion gefördert und die heimische Landwirtschaft bedroht - mehr dazu in SPÖ-Bauern lehnen TTIP ab.

ÖVP-Bauernbund will Stärkster bleiben

Der Niederösterreichische Bauernbund will hingegen „stärkste Kraft“ bleiben, sagte Spitzenkandidat Hermann Schultes, der seit mehr als zehn Jahren Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich ist. Trotz zuletzt 90,55 Prozent fange man „bei Null“ an - mehr dazu in Bauernbund will stärkste Kraft bleiben und Bauernbund startet Wahlkampf.

Der Niederösterreichische Bauernbund sieht als einzige Gruppierung auch Chancen in den Verhandlungen um das Freihandelsabkommen TTIP, ebenso aber auch rote Linien, die nicht überschritten werden dürfen, so Schultes. Voraussetzung sei etwa, dass Standards wie Herkunftskennzeichnungen und Gentechnikfreiheit eingehalten werden.

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