Kammerwahl: Bauernbund trotz Verlusten 83,7 %

Bei der Landwirtschaftskammerwahl am Sonntag hat der ÖVP-Bauernbund 83,72 Prozent der Stimmen erhalten, er hält damit in der Vollversammlung 30 Mandate (minus 2 im Vergleich zu 2010). Die Freiheitliche Bauernschaft erreicht sechs Mandate.

Der ÖVP-Bauernbund erhielt 83,72 Prozent der Stimmen (minus 6,83 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl 2010), die SPÖ-Bauern bekamen 4,81 Prozent (minus 0,29 Prozentpunkte), auf die Grünen Bäuerinnen und Bauern entfielen 2,54 Prozent (diese Liste kandidierte bei der Wahl vor fünf Jahren nicht) und die Freiheitliche Bauernschaft kam auf 8,93 Prozent (plus 4,58 Prozentpunkte).

FPÖ neu in der Vollversammlung, SPÖ ist draußen

Dieses vorläufige Endergebnis bedeutet in Mandaten: Von den 36 für die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer zu vergebenden Sitzen erhält der ÖVP-Bauernbund 30 (minus 2), die Freiheitlichen sind nun erstmals in der Vollversammlung vertreten, sie kommen auf sechs Mandate (plus 6). Die SPÖ-Bauern haben keinen Sitz in der Vollversammlung, da sie unter der Fünf-Prozent-Hürde blieben.

Vorläufiges Ergebnis der Landwirtschaftskammerwahl

ORF

Das sagten die Spitzenkandidaten nach der Wahl

Hermann Schultes, Spitzenkandidat des ÖVP-Bauernbundes und amtierender Kammer-Präsident, war trotz der Verluste zufrieden: „Natürlich hätte ich gerne das letzte Ergebnis noch einmal gesehen, aber die Zeiten haben sich ein bisschen verändert und die Zeit für die Bauern ist schwer geworden. Wir haben ein Wahlergebnis, das ist das Beste von allen Landwirtschaftskammern, ich glaube auch das Beste von allen Sozialpartnergruppen, wir haben. Wir hatten eine Wahlbeteiligung, die ganz ordentlich ist. Wir werden wieder mit Freude eine starke Politik machen.“

Auf die Einladung von Hermann Schultes zur Zusammenarbeit sagte Peter Schmiedlechner, der Spitzenkandidat der Freiheitlichen Bauernschaft: „Wir werden natürlich in der Sache mit dem Bauernbund versuchen zusammenzuarbeiten, aber wir werden auch klar unsere Oppositionsrolle erfüllen.“

Enttäuscht zeigte sich der Spitzenkandidat der SPÖ-Bauern, Josef Etzenberger, man habe ein gutes Programm gehabt, sei damit aber nicht angekommen. Wolfgang Matzinger, der Spitzenkandidat der Grünen Bäuerinnen und Bauern, war mit Ergebnis - angesichts geringer finanzieller Mittel – zufrieden.

Wahlbeteiligung lag bei 59 Prozent

160.634 Menschen in Niederösterreich waren bei der Landwirtschaftskammerwahl am 1. März wahlberechtigt. Gewählt wurden in einem Wahlgang sowohl die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer in St. Pölten sowie die Vollversammlungen der 21 Bezirksbauernkammern - beides für eine Periode von fünf Jahren. Die Wahlbeteiligung betrug 59,03 Prozent. 2010 waren es 65,93 Prozent.

Der ÖVP-Bauernbund ging als stärkste Fraktion in die Wahl. 2010 hatte er 90,55 Prozent der Stimmen erreicht und sich somit 32 von 36 zu vergebenden Mandate gesichert. Die SPÖ-Bauern erzielten 5,10 Prozent und hielten bei vier Mandaten. Sie schafften damit nur knapp die benötigte Fünf-Prozent-Hürde, um in die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer einzuziehen. Die Freiheitliche Bauernschaft kam bei der Wahl 2010 auf 4,35 Prozent der Stimmen und verpasste somit den Einzug. Die Grünen Bäuerinnen und Bauern waren vor fünf Jahren nicht angetreten.

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