Frau überfuhr Mann: Mordermittlungen

Nachdem im Bezirk Wiener Neustadt ein Mann von seiner Ehefrau mit dem Auto überrollt und getötet wurde, wird nun wegen Mordverdachts ermittelt. Laut Staatsanwaltschaft änderte sich die Verdachtslage aufgrund eines neuen Motivs.

Mitte März war es zu dem tragischen Ereignis gekommen. Die Frau hatte damals das elektrische Gartentor geöffnet, um die wenigen Meter bis zur Garage zu fahren. Hinter dem Tor dürfte aber ihr Ehemann gelegen sein. Die Frau überrollte ihn mit dem Auto, danach alarmierte sie sofort die Rettung. Für den 49-Jährigen kam jede Hilfe zu spät - mehr dazu in Mit Auto überrollt: Ehemann getötet.

Polizei und Staatsanwaltschaft gingen zunächst noch von einem tragischen Unfall aus, jetzt wird gegen die Ehefrau wegen des Mordverdachts ermittelt. Die Staatsanwaltschaft bestätigte einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Kurier“ gegenüber noe.ORF.at.

300.000 Euro aus Lebensversicherung

Die Frau hatte in den ersten Einvernahmen stets angegeben, durch den Tod ihres Mannes keinerlei finanzielle Vorteile zu haben. Das stimmt aber offenbar nicht. Aus einer Lebensversicherung sollen der Frau nämlich 300.000 Euro zustehen. Das Ehepaar lebte zum Zeitpunkt des Unfalls in Scheidung. Die 51-Jährige befindet sich nicht in Haft, da der Verdacht derzeit nicht dringend ist, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl.

Die Ermittler warten derzeit auf die Ergebnisse der Blutuntersuchungen des getöteten Mannes. Laut Staatsanwaltschaft ist er bereits bevor er überrollt wurde hinter dem automatischen Schiebetor in der Hauseinfahrt am Boden gelegen. Zudem wird in den nächsten Wochen eine angeordnete Tatrekonstruktion stattfinden. Auch davon erhoffen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse.