Altlast im Marchfeld: Erdreich ausgetauscht

Die Sanierung der Altlast „Teerfabrik“ in der Marchfeld-Gemeinde Angern an der March (Bezirk Gänserndorf) ist einen großen Schritt weiter. Bei 48 Grundstücken wurde der Oberboden ausgetauscht.

Ein halbes Jahr lang wurden die Gärten in der Siedlung auf- und umgegraben. Die oberste Schicht wurde auf bis zu einen halben Meter Tiefe abgetragen. Danach wurde ein Vlies aufgebracht, damit das verunreinigte Grundwasser von unten nicht mehr nach oben dringen kann.

Sanierung kostet fünf Millionen Euro

Diese Maßnahme kostet fünf Millionen Euro. Bezahlen muss die Sanierung vermutlich die öffentliche Hand, also der Steuerzahler, weil der ehemalige Inhaber der Teerfabrik - die Guido Rütgers KG - nur mehr schwer belangbar sei, heißt es bei der Bundesaltlastensanierungsgesellschaft m.b.H. (Balsa). Versuchen werde man es trotzdem.

Ob es künftig noch weitere Maßnahmen geben wird, werde noch geprüft. Denn unter dem undurchlässigen Vlies befinden sich im Boden weiterhin polyzyklische aromatische Wasserstoffe, also Ablagerungen von Altölen.

Altlasten von Teerfabrik

In den 1860er-Jahren waren in Angern die Fabrik zur Herstellung von Teerprodukten und ein Imprägnierwerk errichtet worden. 1924 wurde die Teerproduktion geschlossen. Ab 1945 wurde ein Teil des Geländes im Norden um etwa 1,5 Meter aufgeschüttet und darauf eine Wohnsiedlung aufgebaut. Im September 2003 erfolgte die Ausweisung des 11,2 Hektar großen Areals als Altlast mit der Bezeichnung „N53“.

Im Dezember 2013 startete das europaweite Vergabeverfahren für die Sanierung, im Herbst 2014 begannen die Arbeiten. 57 Liegenschaften waren betroffen, 48 Grundstückseigentümer nahmen das Angebot der Sofortmaßnahme in Form eines Tausches des Erdreichs an.

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